Hamburg. Zwei Programmkinos hatten den Plan, ihrem Publikum ein Abonnement anzubieten. Noch gibt es das nicht – aber womöglich schon sehr bald.

Anfang 2023 klang die Idee verlockend: Die Hamburger Kinos Abaton und Zeise planten ein Kino-Abo, ein Monatsabonnement für ihre Lichtspielsäle – im Spätsommer 2023 sollte es mit einer Pilotphase losgehen, zum Weihnachtsgeschäft wollte man das Abo regulär anbieten. Aber bisher wurde es den Kinobesuchern nicht angeboten. Was ist ein Jahr später aus dem Vorhaben geworden?

Kino-Abo in Hamburg: Technische Probleme verzögern den Start

„Es hat eine Reihe technischer Probleme gegeben, deshalb verzögert sich der Start des Abos. Wir sind jetzt in einer Testphase für die Software und hoffen, dass wir den Start des Abos im Frühjahr verkünden können“, sagte Felix Grassmann, Besitzer des Abaton-Kinos im Grindeviertel, auf Abendblatt-Nachfrage. Neben den Hamburger Arthaus-Kinos sind weitere Häuser in Köln, Nürnberg und Freiburg an dem Projekt beteiligt, das ein Lizenzangebot des holländischen Anbieters Cineville ist. „In Holland läuft Cineville schon lange sehr erfolgreich, aber dort gibt es nur einen Ticketanbieter, in Deutschland müssen wir fünf unter einen Hut bringen“, erklärt Matthias Elwardt von den Zeise-Kinos. „Bevor wir beginnen, wollen wir sichergehen, dass die Schnittstellen zwischen Kinos und Ticketanbieter auch funktionieren“, so Grassmann.

Das Abaton-Kino am Allende-Platz in Hamburg möchte auch gern ein Kino-Abo anbieten. Kosten soll es 22 Euro im Monat.
Das Abaton-Kino am Allende-Platz in Hamburg möchte auch gern ein Kino-Abo anbieten. Kosten soll es 22 Euro im Monat. © Thorsten Ahlf | Thorsten Ahlf

Die Idee hinter „Cineville“ ist ein monatliches Abo, das 22 Euro kosten soll und mit dem man in den beteiligten Kinos so viel Filme schauen kann, wie man möchte. Bei Eintrittspreisen von durchschnittlich 9 Euro lohnt sich bereits der dritte Kinobesuch in einem Monat. Die Idee ist nicht neu. In Berlin zum Beispiel gibt es ein Abo-System der 14 Kinos, die zur Yorck-Gruppe gehören. Je nach Wochentag haben Berliner Cineasten die Auswahl zwischen 30 bis 45 Filmen.

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Auch Grassmann und Elwardt wollen weitere Hamburger Kinos mit ins „Cineville“-Projekt aufnehmen. „Wir sind in Gesprächen mit Hans-Peter Jansen, der in Hamburg das Studio, Blankeneser Kino, Elbe und Koralle betreibt, und hätten auch gerne das 3001-Kino und das Alabama dabei, weil es inhaltlich sehr gut passt“, so Grassmann. „Ziel ist es, alle Programmkinos in dieses Abonnement zu integrieren“, so der Abaton-Chef.