Hamburg. Der Hamburger Pianist tritt am 3. Januar gleich dreimal in der Elbphilharmonie auf. Was er tut, um diesen langen Tag durchzustehen.

Am 3. Januar lässt es Joja Wendt in der Elbphilharmonie so richtig krachen. An diesem Tag spielt der Hamburger Pianist gleich drei Konzerte im Großen Saal – um 12, 16 und 20 Uhr. Nun ist der 59-Jährige auf den Bühnen dieser Stadt ein gern gesehener Gast und auch beim Hamburger Pianosommer in jedem Jahr zu erleben, aber drei Konzerte fast hintereinanderweg, das ist dann doch etwas Besonderes. Auch für ein Energiebündel wie Joja Wendt.

Herr Wendt, legen Sie zwischendurch die Hände in kaltes Wasser, damit die Finger drei Konzerte an einem Tag verkraften?

Im Gegenteil, ich lege die Hände in warmes Wasser, damit sie gut durchblutet sind. Ansonsten muss ich aufpassen, dass bei dem Pensum und auch dem täglichen Spielen in den Wochen davor die Finger keine Verletzungen bekommen. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als eine entzündete Fingerkuppe für einen Pianisten.

Joja Wendt in der Elbphilharmonie: „Zwischen den Konzerten lege ich mich aufs Ohr“

Was machen Sie am 3. Januar zwischen den drei Konzerten?

Viel trinken. Tee und Wasser. Und ich bin ein exzellenter Powernapper. Ich lege mich vor jedem Konzert circa zehn Minuten aufs Ohr.

Gibt es bestimmte Ernährungsregeln für diesen Tag?

Ich habe mal gelesen, dass zwei Großmeister im Schach bei jedem Spiel 6000 Kilokalorien verbrennen, obwohl sie sich nicht bewegen. Insofern muss ich ebenfalls viele Kohlenhydrate essen, um über den Tag konzentriert zu bleiben.

Kennen Sie Fans, die zu mehr als einem Konzert kommen, obwohl die ja vom Ablauf her sehr ähnlich sein dürften?

Es gibt immer mal Leute, die sagen, sie seien in mehreren aufeinanderfolgenden Konzerten gewesen. Ich nehme an, die Motivation ist, dass sie das gute Gefühl noch einmal erleben wollen. Das Schöne bei Musik ist, dass man die Stücke immer wieder gerne hört, anders als beispielsweise bei einem Comedian, bei dem sich die gleiche Pointe schneller abnutzt.

Mehr Hamburg-Kultur

Haben Sie schon einmal drei Konzerte an einem Tag gespielt?

Ja, allerdings nicht in dieser Größenordnung. Und ich habe bei den letzten Malen, bei denen es zwei an einem Tag in der Elbphilharmonie waren, immer gedacht: Jetzt könnte ich auch noch ein drittes spielen. In dieser Kulisse macht es auch dreimal so viel Spaß.

Machen Sie danach erst mal eine Woche Urlaub?

Wahrscheinlich lege ich mich danach für das ganze Jahr wieder hin. Wer weiß, vielleicht mache ich dann nächstes Jahr vier Konzerte am Stück.