Hamburg. Das Theaterschiff ist am 13. November Veranstaltungsort der bundesweiten Benefiz-Reihe nur mit Frauen, doch Männer dürfen auch kommen.

Die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland liegt inzwischen 105 Jahre zurück. Anlässlich des 100. Jahrestages am 12. November 2018 hatten die Kölner Künstlerinnen Dagmar Schönleber und Carmela de Feo sowie Patrizia Moresco aus Stuttgart die bundesweite Veranstaltung „Sisters of Comedy“ ins Leben gerufen.

Nur unterbrochen vom ersten Corona-Jahr 2020 treten auch an diesem zweiten November-Montag in 25 deutschen Städten sowie in Österreich und in der Schweiz 115 Kabarettistinnen und Komikerinnen in Benefiz-Comedy-Shows auf, um Zeichen gegen Sexismus und Gewalt zu setzen, insbesondere aber auch für die Gleichstellung. Und das auf möglichst humorvolle Art und Weise.

„Sisters of Comedy“: Spielen und Spotten für gleiche Rechte

„Wir wollen dafür sensibilisieren, dass das Thema nach wie vor aktuell ist, nicht nur, aber auch auf der Bühne“, sagt Turid Müller. Die Hamburger Musikkabarettistin und Autorin ist seit 2018 Patin von „Sisters of Comedy“ und als Organisatorin erneut dafür verantwortlich, dass es auf dem Theaterschiff am 13. November noch eine Mix-Show (fast) nur mit Frauen, jedoch auch für Männer gibt. In den Anfangsjahren gehörten noch das frühere Polittbüro (heute Centralkomitee) und das Goldbekhaus zu den hiesigen Spielorten.

„Die Pandemie hat manche Ungerechtigkeit leider wieder mehr zementiert und uns Frauen einiger Auftrittsmöglichkeiten beraubt“, sagt Turid Müller. Dass in einer Mix-Show unter Männern nur eine einzige Frau spiele, sei eher die Regel als die Ausnahme. Mit dem einzigen Quotenmann an Bord, dem Pianisten Markus Schell als Begleiter, will Turid Müller als Gastgeberin am Montag auf dem „Schiff“ zeigen, dass man respektive frau „mit einem Psychologie-Studium auch etwas Vernünftiges machen kann“, wie es eine Zuschauerin mal ausgedrückt hat.

Und Müllers Gäste sind mit dem frech-komischen hanseatischen Swing-Trio Die Zimtschnecken, den musikalischen Kabarettistinnen Melanie Haupt, Sonja Gründemann und Jutta Wilbertz sowie mit Comedienne Lara Ermer vielschichtiger denn je.

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Wie andernorts fließt auch auf dem Theaterschiff das Gros der Einnahmen an Frauen-Hilfsprojekte, in der Hansestadt sind es die Kemenate (für obdachlose Frauen) und die Hamburger Frauenhäuser.

Sisters of Comedy: Aufgeben ist nicht. Nachgelacht“ Mo 13.11., 19.30, Theaterschiff im Nikolaifleet/Holzbrücke 2, Karten zu 27,- bis 31,- unter T. 040/69 65 05 60; www.theaterschifff.de