Hamburg. Das Felix Mendelssohn Jugendorchester und die aus ihm hervorgegangenen Ensembles wurden gefeiert. Auch Kent Nagano dirigierte.
So viele junge Leute passten bei diesem Jubiläumskonzert fast nicht mehr auf das Podium des Großen Saals in der Elbphilharmonie. Am Dienstag feierten mit dem Felix Mendelssohn Jugendorchester (MJO) nämlich auch alle weiteren Ensembles, die aus diesem vor 50 Jahren in Hamburg gegründeten Orchester im Laufe der Jahrzehnte hervorgegangen sind.
Kent Nagano, der frisch erkorene „Young ClassX“-Botschafter 2023/24, teilte sich bei diesem dreistündigen Konzertabend das Pult mit dem Cellisten und Leiter des Felix Mendelssohn Jugendorchesters, Clemens Malich, der das Ensemble in 20 Jahren zu dem geformt hat, was es heute ist.
Elbphilharmonie: Starkes Jubiläum mit überfüllter Bühne
„Diese Arbeit“, lobte Nagano in einer langen Ansprache, „ist ein Investment in unsere Jugend und damit ein Investment in unsere Gesellschaft von morgen.“ Er dankte zudem Michael Otto, der das mit großer Leidenschaft unterstützt und der stellvertretend für den erkrankten Vorstandsvorsitzenden von „The Young ClassX“, Andreas Birken, ebenfalls zum Mikrofon griff. Otto verkündete, dass sich auch das Philharmonische Staatsorchester Hamburg wie bereits die Symphoniker Hamburg zu einer Orchesterpatenschaft in diesem Fall für das Moses Mendelssohn Kammerorchester bereiterklärt hätten.
Festlich ging es gleich los mit der Uraufführung einer „Fanfare“ der Hamburger Komponistin Marta K. Kowalczuk unter der Leitung Naganos. Clemens Malich leitete danach das Fanny Mendelssohn Jugendorchester bei der Ouvertüre zu Mozarts „Der Schauspieldirektor“ sowie das Moses Mendelssohn Kammerorchester bei dem Satz „Inversion“ aus der Sinfonie Nr. 10 von Mieczysław Weinberg.
Das Finale enttäuschte kompositorisch
Brillierte hier der junge Konzertmeister Nhat-Minh Duong als Geigensolist, so durfte das Felix Mendelssohn Jugendorchester bei Pablo de Sarasates virtuosem „Navarra“ op. 33 die beiden Profi-Geiger Thomas C. Wolf und Sebastian Deutscher von den Philharmonikern Hamburg begleiten.
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Interpretatorisch am eindrucksvollsten waren gewiss Mendelssohn Bartholdys „Ruy Blas“ und der Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ aus der Reformations-Sinfonie Nr. 5. Die fünfsätzige Auftragskomposition „Elbe Symphony“ des französischen Komponisten Jean-Pascal Beintus für alle Ensembles mit rund 200 Musikerinnen und Musikern inklusive The-Young-ClassX-Chor am Schluss war kompositorisch allerdings eher enttäuschend.
Umständlich war auch die Idee, dass für jeden der neoromantisch geprägten, aber wenig Entwicklungspotenzial zeigenden Sätze die einzelnen Ensembles auf- und abtreten mussten, um am Ende dann komplett das Podium bis zum Rand zu füllen.