Rendsburg. Museum schließen nach Hamas-Terror? In Schleswig-Holstein bleibt man ruhig. Antisemitische Angriffe habe es dort nie gegeben.

„Die Erfahrung zeigt, dass Terroristen nicht zwischen Vertretungen Israels und jüdischen Gemeinden oder Jüdinnen und Juden unterscheiden – daher gilt die erhöhte Bedrohungslage infolge der Ereignisse im Nahen Osten auch für ein regionales jüdisches Museum wie unseres“, erklärt Carmen Reichert, Direktorin des Jüdischen Museums in Augsburg am Montag in der „Augsburger Allgemeinen“. Sie hat ihr Ausstellungshaus kurzfristig geschlossen, vorerst bis zum Donnerstag.

Die grausamen Ereignisse und der noch immer andauernde Terror der Hamas in Israel haben auch unmittelbare Auswirkungen auf deutsche Kulturinstitute – allerdings zunächst nicht in Norddeutschland.

Jüdisches Museum Rendsburg bleibt trotz der Anschläge geöffnet

Denn auch in Rendsburg nördlich von Hamburg gibt es ein Jüdisches Museum, es wird jedoch trotz der Anschlagsserie in Israel und der akuten weltpolitischen Lage geöffnet bleiben. „Museumsleiter Jonas Kuhn und seine Mitarbeitenden fühlen sich durch die schrecklichen Ereignisse in Israel nicht bedroht“, sagt Sprecher Frank Zarp auf Abendblatt-Anfrage. In seiner mehr als 30-jährigen Geschichte sei das Haus in Rendsburg „stets verschont geblieben von antisemitischen Angriffen“.

Jüdisches Museum: Eigene Solidaritätsveranstaltung ist derzeit nicht geplant

Eine eigene Solidaritätsveranstaltung ist derzeit nicht geplant – am Mittwochabend liest jedoch der Nahostexperte Igal Avidan, geboren in Tel Aviv, aus seinem Buch „ . . .und es wurde Licht“. Die Veranstaltung werde trotz der jüngsten Ereignisse in Israel stattfinden, heißt es aus dem Museum. Auch am Montag habe es weiterhin Anmeldungen dafür gegeben: „Auf das Jüdische Museum in Rendsburg wird stets gut vonseiten der Sicherheitsbehörden aufgepasst. So steht Herr Kuhn auch ganz aktuell im engen, angenehmen Austausch mit der Polizei.“