Hamburg. Am Montag erreichte den Hamburger Flughafen eine Bombendrohung. Das Ziel: eine iranische Maschine aus Teheran. Das ist bislang bekannt.
Eine Bombendrohung hat am Montagmittag die Sicherheitskräfte am Flughafen Hamburg in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Ziel des Anschlags war laut Bundespolizei-Sprecher Marcus Henschel ein iranisches Flugzeug, das aus Teheran auf dem Weg nach Hamburg war. Als das Flugzeug gegen 12.38 Uhr am Airport ankam, wurden sofort alle Starts und Landungen gestoppt. Um 14.01 Uhr lief der Betrieb aber wieder an. Zu Verzögerungen kann es aber weiterhin kommen.
Wie Henschel dem Abendblatt sagte, wurden die 198 Passagiere des Fliegers sowie 16 Crewmitglieder in ein abgesondertes Gate gebracht. Dort wurden sie von Beamten gründlich durchsucht und gescannt. Derweil stellten Sicherheitskräfte das Flugzeug von Iran Air auf den Kopf und durchleuchteten das Gepäck. Während der Suche wurde der Flugbetrieb eingestellt.
Flughafen Hamburg: Anschlagsdrohung am Airport – was bislang bekannt ist
Die Hintergründe der Drohung sind bislang unklar. Genauso wie die Frage, wer dahintersteckt. Ob bei den Durchsuchungen der Maschine oder der Passagiere gefährliche Gegenstände gefunden wurden, dazu konnte Henschel ebenfalls noch nichts sagen. Derzeit laufen die Maßnahmen der Bundespolizei noch.
Nach der Bombendrohung, die bereits am Morgen eingegangen war, wappneten sich die Sicherheitsbehörden für alle Eventualitäten. So wurde der iranische Flieger von einer Rotte Kampfjets vom Luftwaffenstützpunkt Laage (Mecklenburg-Vorpommern) eskortiert. Sie begleitete das Flugzeug vom Eintritt in den deutschen Luftraum bis nach Hamburg, wie es in einem Tweet auf X (vormals Twitter heißt).
Bombendrohung in Hamburg: Am Airport ist es ruhig, allerdings gibt es einige Flugverzögerungen
Zur gleichen Zeit ertönten Durchsagen im Flughafenterminal. Allerdings, so berichteten einige Zeugen, seien diese schlecht zu verstehen gewesen. Sie hätten sich schlecht informiert gefühlt, sagten mehrere Befragte dem Abendblatt.
Laut Flughafen-Sprecherin Janet Niemeyer sei es in den Terminals ruhig gewesen. Die Sicherheitskontrollen seien weitergelaufen. Und: „In den Gates sind mehr Passagiere, die auf ihre Abflüge warten.“
Gegen 14 Uhr ist es am Flughafen ruhig. Auf den Anzeigetafeln sind die meisten Flüge noch regulär im Plan. Nur einzelne Verbindungen sind verspätet, etwa acht Flüge. Gestrichen ist zum Beispiel eine Maschine nach Kopenhagen, während ein Abflug nach Teheran weiter auf der Tafel angezeigt wird.
Airport Hamburg: Rückflug nach Teheran fast sechs Stunden verspätet
Viele Passagiere waren von den zwischenzeitlichen Einschränkungen betroffen. So war ein Paar aus Mölln mit seinem Neugeborenen ins Terminal gekommen, um ihr Au-pair abzuholen. „Sie kommt aus Mumbai“, erzählen die beiden. Die junge Frau sei schon mehr als 20 Stunden unterwegs und wollte mit Lufthansa von Frankfurt nach Hamburg fliegen.
Doch der Flug wurde gestrichen. „Wir müssen jetzt erst mal wieder nach Hause fahren“, erzählen sie und schieben den Kinderwagen vor sich her in Richtung Ausgang.
Bereits am Mittag (13.15 Uhr) sollte eigentlich ein Flug nach Teheran abheben, hieß es am Schalter von Iran Air im Terminal in Hamburg. Das Flugzeug ist der gleiche Airbus A330-243, der auf dem Flug nach Hamburg von der Drohung betroffen war. Der Abflug erfolgte schließlich mit fast sechsstündiger Verspätung um 18.58 Uhr.
Anschlagsdrohung in Hamburg – Flüge nach Hannover und Bremen umgeleitet
Bis zum Nachmittag waren nach Flughafenangaben 16 Abflüge von der Sperrung betroffen. Fünf Flugzeuge sind statt in Hamburg in Hannover gelandet, wie eine Sprecherin des dortigen Flughafens auf dpa-Anfrage sagte. Bei den fünf Flügen handelte es sich den Angaben zufolge unter anderem um eine Maschine der portugiesischen Airline TAP aus Lissabon sowie zwei Ferienflieger aus Spanien und der Türkei.
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Während die Passagiere aus Lissabon ihre Flugreise in Hannover beenden mussten, hoben die beiden Ferienflieger samt Passagieren später wieder in Richtung Hamburg ab, nachdem der Flughafen dort freigegeben worden war. Auch nach Bremen wurden Maschinen umgeleitet.