Hamburg. Kunsthalle startet 2024 mit Paukenschlag. Zudem im Programm: Albert Oehlen, dilettantische Zeichnungen und eine Überraschung.
In das Jahr 2024 wird die Kunsthalle dank Caspar David Friedrich mit einem Paukenschlag starten: Bereits am 15. Dezember eröffnet „Kunst für eine neue Zeit“ anlässlich des 250. Geburtstags des Romantikers (bis 1. April 2024). Direkt im Anschluss, als Verlängerung sozusagen, wagt sich das Museum erstmals an ein immersives Kunstwerk.
„The Ephemeral Lake – Eine digitale Installation von Jakob Kudsk Steensen“ (12. April bis 27. Oktober), die sich direkt auf Friedrichs Landschaften bezieht, wird unter anderem auf die Rotunde projiziert. Mit 3-D-Animationen, Sound und digitalen Technologien will der dänische Künstler auf die Bedrohung und die Schönheit der Natur gleichermaßen aufmerksam machen.
Kunsthalle Hamburg: Mona Lisa und Caspar David Friedrich mal anders
Vom 14. Juni an wird sich eine Ausstellung dem englischen Zeichner und Grafiker William Blake (1757–1827) widmen. Im Zentrum steht sein Schaffen um 1800 vor dem Hintergrund von Revolution und Krieg, Sklaverei in den europäischen Kolonien und der Unterdrückung in Großbritannien. Blake übte daran Kritik, versuchte aber durch die Kunst auch eine universelle Erlösung zu skizzieren. Um die Vielfältigkeit von Zeichnungen geht es auch in der Herbstschau „Akte, Antike, Anatomie. Zeichnend die Welt erschließen“ (ab November). Das an den Akademien und in den Ateliers erlernte Zeichnen steht dabei dem dilettantischen Zeichnen, das im Privaten ausgeübt wurde, gegenüber.
Gespannt sein darf man auch auf die erste Einzelausstellung des Malers Albert Oehlen, Jahrgang 1954. „Computerbilder“ (ab 13. September) ist eine auf das erste Geschoss der Galerie der Gegenwart abgestimmte Hängung dieses bisher selten gezeigten Werkkomplexes. In seiner Malerei Analogien zu musikalischen Kompositionstechniken ebenso zu entdecken wie zu Fragen nach der gegensätzlichen Befruchtung von Technik und künstlerischem Ausdruck.
Museum Hamburg: Wolfgang Tilmans Bild von der Mona Lisa
Und es kommt noch mehr Gegenwart: Ab Mitte Oktober zeigt die Galerie besondere Positionen internationaler, zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Der Titel „Isa Mona Lisa“ ist einer gleichnamigen Fotografie von Wolfgang Tilmans (Jahrgang 1968) von seiner Künstlerkollegin Isa Genzken, geboren 1948, entnommen, die beide auch in der Ausstellung mit Arbeiten vertreten sind. Das Publikum sieht erstmalig präsentierte Neuerwerbungen, ikonische Werke der Sammlung sowie Arbeiten, die aufgrund jüngster Kooperation mit einer bedeutenden Hamburger Privatsammlung gezeigt werden.
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Mit der umfangreichen, epochenübergreifenden Schau „Illusion“ (ab 6. Dezember) beschließt die Kunsthalle ihren Ausstellungsreigen. Seit der Antike ist das „trompe-l‘oeil“ in der Kunst weit verbreitet, erlebte vor allem in der Renaissance und im Barock eine Blütezeit und fasziniert Künstlerinnen und Künstler bis heute. Anhand von rund 150 Werken spürt die Ausstellung den vielfältigen Erscheinungsformen von Hyperrealismus, Realität, Fiktion, Traum, Verwandlung und Täuschung nach.