Hamburg. Asklepios-Umfrage mit überraschenden Ergebnissen zu Extragebühren. Bürger fürchten Folgen der Reform – einige besonders.
Jeder Zweite würde aus eigener Tasche Geld zuzahlen, um die Wartezeit auf eine Operation in einem Krankenhaus zu verkürzen. Umgekehrt würde jeder Zweite eine Extragebühr dafür ablehnen. Das ist ein zentrales Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der Hamburger Krankenhauskonzern Asklepios beim Institut Toluna in Auftrag gegeben hat. Befragt wurden 1200 Menschen in Deutschland.
Asklepios führt die Bereitschaft für eine private Zuzahlung auf die erwarteten Folgen der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und den Bundesländern zurück, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heißt.
Der geplante Umbau des Klinikwesens in Deutschland sieht im Kern vor, dass medizinische Angebote und Leistungen einzelner Häuser zusammengelegt werden und manche Kliniken spezielle Operationen und Behandlungen überhaupt nicht mehr machen. Das soll zu einer Qualitätsverbesserung führen und die Kosten des Krankenhaussektors begrenzen helfen.
Krankenhaus Hamburg: Wartezeiten per Extrazahlung verkürzen?
Bei jedem dritten Zahlungswilligen hinge eine Eigenbeteiligung von der Höhe ab. Knapp 50 Prozent der älteren Befragten sorgen sich, dass die Reform zu längeren Wartezeiten führen wird. Insgesamt befürchten das nur 40 Prozent.
Die Jüngeren sowie Privatversicherte sind den Ergebnissen zufolge eher bereit, für eine Verkürzung der Wartezeit zu bezahlen. Zwei Drittel aller Befragten könnten sich vorstellen, höchstens vier Wochen auf eine Operation zu warten. Asklepios erklärte: „Danach würden sie den OP-Termin absagen und/oder eine andere Klinik aufsuchen.“
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Krankenhaus Hamburg: Jeder Zweite würde zuzahlen, um Warten auf OP zu verkürzen
Die Krankenhäuser haben nach der Corona-Pandemie und infolge des Ukraine-Krieges sowie Inflation und hoher Energiepreise bei Weitem noch nicht wieder die Operationszahlen und wirtschaftlichen Ergebnisse der Vor-Pandemie-Zeit erreicht.
Erste Entscheidungen der Reformer haben auch in Hamburg Verunsicherung ausgelöst. Wie beispielsweise einzelne Stationen aus Häusern unterschiedlicher Träger zusammengelegt werden können, erschließt sich vielen Klinikmanagern nicht.