Hamburg. 257.000 Schüler haben nun die Hochschulreife. Die Durchschnittsnoten an allen Gymnasien und Stadtteilschulen im Überblick.

Die Schulschließungen und anderen Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie scheinen den Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Hamburg nichts anhaben zu können. Jedenfalls liegt der Notendurchschnitt der Abiturientinnen und Abiturienten 2022 mit 2,28 fast auf dem Niveau des Vorjahres mit 2,27 und damit weiterhin deutlich über der Vor-Corona-Zeit.

Im vergangenen Jahrzehnt pendelte der Abi-Schnitt aller Absolventen der staatlichen und privaten Gymnasien sowie Stadtteil- und Berufsschulen zwischen 2,36 und 2,46.

Schule Hamburg: 264-mal die Traumnote 1,0 beim Abitur

Dabei liegen die Gymnasien mit einem Notenschnitt von 2,19 vorn, gefolgt von den Stadtteilschulen mit 2,44 und den Beruflichen Gymnasien mit 2,48. Fast 54 Prozent der Abiturienten sind weiblich. (minus ein Prozentpunkt). Insgesamt haben 9056 Schülerinnen und Schüler (2021: 9144) die Reifeprüfung bestanden. Von den 9331 Zwölft-und 13-Klässlern, die an den Prüfungen teilnahmen, sind 275 durchgefallen. Das entspricht einer Quote von 2,9 Prozent (2021: 2,2).

Auch bei den Topleistungen erweist sich der Abi-Jahrgang 2022 seinem Vorgänger als ebenbürtig: 264 Schülerinnen und Schüler (2021: 267) erreichten die Traumnote 1,0. Ganz vorn lagen das Gymnasium Buckhorn (Volksdorf) mit elf 1,0-Ergebnissen, gefolgt vom Christianeum (Othmarschen) mit zehn sowie dem Gymnasium Othmarschen und dem Walddörfer-Gymnasium (Volksdorf) mit je sieben.

Diese Schulen in Hamburg liegen beim Notenschnitt vorn

Beim Notendurchschnitt aller Abiturienten an den Gymnasien liegt das Christianeum mit 1,83 vorn. Auf den weiteren Plätzen folgen das Gymnasium Buckhorn (1,88), die Gelehrtenschule des Johanneums in Winterhude (1,93) und das Helene-Lange-Gymnasium in Harvestehude sowie das Walddörfer-Gymnasium mit 1,95. Zum Vergleich: Das private Brecht Gymnasium in St. Georg war sogar auf einen Notenschnitt von 1,62 gekommen. Hier gab es in diesem Jahr 22 Absolventen mit der Gesamtnote 1,0.

Bei den Stadtteilschulen liegt die Max-Brauer-Schule (Ottensen/Bahrenfeld) mit einem Notendurchschnitt von 2,08 ganz vorn, gefolgt von den Stadtteilschulen Winterhude (2,13), Meiendorf (2,15) sowie Bergedorf und der Erich-Kästner-Schule (Farmsen) mit 2,25.

Drittel der Abiturienten hat eine Eins vor dem Komma

Ein Drittel aller Abiturienten und Abiturientinnen hat eine Gesamtnote mit einer Eins vor dem Komma. Fast die Hälfte, 47,7 Prozent, haben einen Zweier-Schnitt und 18,6 Prozent eine Drei vor dem Komma. Nur einmal wurde die Note 3,8 vergeben, die rechnerisch ebenfalls möglichen 3,9 und 4,0 gar nicht. Auffällig ist, dass 61 Prozent der Abiturnoten zwischen 1,0 und 1,9 an Abiturientinnen vergeben wurden, während bei den Dreier-Schnitten die männlichen Absolventen mit 54,5 Prozent vorn lagen.

Abi-Schnitt der Gymnasien – hier herunterladen

Abi-Schnitt der Stadtteilschulen – hier herunterladen

Am Gymnasium Buckhorn haben 155 junge Menschen ihr Abitur bestanden – das ist Spitze. Am Gymnasium Ohmoor (Niendorf) gab es 146, an der Goethe-(Stadtteil-)Schule-Harburg 138 und an der Julius-Leber-(Stadtteil-)Schule (Schnelsen) 136 Abiturienten.

Seit 2014 wurde für fast alle Fächer bei den schriftlichen Prüfungen das hamburgweite Zentralabitur eingeführt, das ein einheitliches Bewertungsraster einschließt. Darüber hinaus nutzt Hamburg bei den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch den bundesweiten Aufgabenpool, so dass es in den Prüfungen zu einem Mix aus Bundes- und Landesaufgaben kommt.

Abitur Hamburg: Gesamtschnitt mit 2,28 besser als vor Corona

Bei den schriftlichen Abiturprüfungen erreichten die Hamburger Absolventen in Deutsch eine durchschnittliche Note von 2,87 (2021: 2,69), in Englisch 2,49 (2,48), und in Mathematik 2,86 (2,74). Damit sind die Klausurleistungen gegenüber dem Vorjahr etwas abgefallen, liegen aber immer noch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) gratulierte allen Absolventen und betonte, dass jeder und jede „zu Recht stolz auf sich“ sein könne. „Das waren keine einfachen Rahmenbedingungen, vielleicht war es sogar noch schwieriger als für die ersten beiden Corona-Abiturjahrgänge, weil ihre gesamte Qualifikationsphase in die Corona-Zeit fiel“, sagte Rabe. Dennoch zeige das Ergebnis, dass sich die Schülerinnen und Schüler offensichtlich gut auf die Prüfungen vorbereiten konnten.

Schule in Hamburg: Mehr Vorbereitungszeit fürs Abitur

Dass das Abitur insgesamt erneut besser ausgefallen ist als vor der Pandemie, führen Rabe und die Schulbehörde auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen hat die Behörde frühzeitig die Vorbereitungszeit und die Klausurzeit verlängert. Außerdem wurden die Themen stärker eingegrenzt und genauer bekannt gegeben, so dass sich die Schüler und Schülerinnen gezielter vorbereiten konnten.

Zudem gilt weiterhin die Aufforderung des Senators an die Lehrkräfte, die Schülerleistungen mit Augenmaß zu bewerten und zu zensieren. Das heißt unter anderem dort, wo es einen Ermessensspielraum gibt, wegen pandemiebedingter Nachteile zugunsten des Prüflings zu entscheiden. „Vielleicht spielte auch eine Rolle, dass es während der Prüfungen weniger Freizeitangebote und Ablenkungsmöglichkeiten gab“, fügte Rabe hinzu.