HAMBURG. Trotz homophober Äußerungen der Initiativen-Sprecherin Sabine Mertens unterschreiben Tausende Menschen gegen das Gendern.

Die Hamburger Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ hat drei Wochen nach Anmeldung im Rathaus 6000 Unterschriften gesammelt. Die Initiative möchte geschlechtergerechte Sprache in Hamburger Behörden, Schulen und Unis verbieten. Ein Gebot zum Gendern gibt es nicht.

Anti-Gender-Initiative Hamburg: Ziel sind 10.000 Unterschriften

„Unser Briefkasten ist täglich prall gefüllt. Die Unterschriften kommen von Menschen aller Altersgruppen und gesellschaftlichen Bereichen“, heißt es in einer Mitteilung der Initiative. Die Hamburger CDU unterstützt die Initiative tatkräftig: Am Sonnabend vor knapp drei Wochen sammelte die Partei über 2000 Unterschriften.

Ziel der Initiative ist es, innerhalb von sechs Monaten 10.000 Unterschriften zu sammeln. Der Gesetzesentwurf kann dann der Bürgerschaft vorgelegt werden. Sollte der Entwurf abgelehnt werden, können im Anschluss nochmals Unterschriften gesammelt werden. Kommen 66.000 Unterschriften innerhalb von drei Wochen zusammen, kann es zum Volksbegehren kommen.

„Ich bin überwältigt vom Zuspruch“: Sabine Mertens, Initiatorin der Volksinitiative gegen das Gendern.
„Ich bin überwältigt vom Zuspruch“: Sabine Mertens, Initiatorin der Volksinitiative gegen das Gendern. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Polizei Hamburg ermittelt wegen Strafanzeige gegen Mertens

„Ich bin überwältigt vom Zuspruch der Hamburger. Wir lassen uns nicht einschüchtern“, erklärt Sabine Mertens, die Sprecherin der Initiative. Sie war Anfang Februar mit homophoben Äußerungen aufgefallen. Gegenüber dem Abendblatt erklärte sie die Evolution für beendet, „wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen“. Die Aussagen haben ein juristisches Nachspiel: Gegen Mertens wurde Strafanzeige wegen Beleidigung erstattet. Die Polizei ermittelt.