Hamburg. Tom Radtke sorgt für den nächsten Eklat. Die Gedenkstätte distanziert sich von seinem streitbaren Erklärungsversuch.

Bei der Bürgerschaftswahl am heutigen Sonntag in Hamburg wird Tom Radtke auf Platz 20 der Liste der Linksfraktion geführt. Nach seinem neuerlichen Fehltritt darf allerdings daran gezweifelt werden, ob der 18-Jährige wirklich die Interessen seiner Partei vertritt. Auf einem von ihm selber am Sonnabendnachmittag getwitterten Foto posiert der Nachwuchspolitiker mit einer Fahne der rechtsradikalen Identitären Bewegung (IB) an der Gedenkstätte des früheren Kommunisten-Führers Ernst Thälmann, den Adolf Hitler einst ermorden ließ.

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Wegen Verbindungen in die rechte Szene wird die Identitäre Bewegung vom Verfassungsschutz überwacht. Die Positionen der IB seien nicht mit dem Grundgesetz vereinbar, hatte Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang im Sommer des Vorjahres gesagt. Wie passen diese Gruppierungen nun aber mit der Ernst-Thälman-Gedenkstätte zusammen?

Gedenkstätte distanziert sich von Radtke-Foto

„Gerade mit einigen Genossen der IB Hamburg die Thälmann-Gedenkstätte besucht und über unseren großen Hamburger Arbeiterführer informiert. Es freut mich, wenn Menschen über den Tellerrand schauen. Wir brauchen mehr Offenheit statt Spaltung und Hass. Thälmann lebt“, schrieb Radtke in seinem Tweet.

Eine Ansicht, von der sich die Gedenkstätte distanziert. Zumal Fotos vor Ort verboten sind und das nun für Aufregung sorgende Bild Radtkes ohne das Wissen der Gedenkstätte entstanden sei. „Durch eine falsche Anmeldung (als Antifa Gruppe) hat sich eine Gruppe der rechtsextremen Identitären Bewegung den Eintritt in die Gedenkstätte erschlichen und dort Fotos gemacht“, teilten die Verantwortlichen mit. „Wir distanzieren uns auf das Entschiedenste von dieser Gruppe und ihrem Auftritt.“

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Radtke legt sich mit den Linken an

Es ist nicht das erste Mal, dass Radtke für einen politischen Skandal sorgt. Erst vor drei Wochen hatte er mit seinen Äußerungen zum Holocaust, den er mit dem Klimawandel verglich, für Empörung gesorgt. „Was tun Politiker gegen den Klima-Holocaust, der in diesem Moment Millionen Menschen und Tiere tötet?“, fragte Radtke und erntete dafür reichlich parteiinterne Kritik.

Im Anschluss attackierte der 18-Jährige sämtliche Spitzenpolitiker der Linken sowie Kiez-Legende "Kalle" Schwensen und Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer (Fridays for Future) über seinen Twitter-Account. Seitdem führt die Linke ein Partei-Ausschlussverfahren gegen den Bürgerschaftskandidaten.

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