Hamburg. Hamburger Tom Radtke verglich in den sozialen Medien die Shoah mit dem Klimawandel – seine Partei und Klimaschützer distanzieren sich.
Tom Radtke kandidiert für die Linke bei der Wahl zur Bürgerschaft. In einem verstörenden Post bei Facebook und Twitter verglich der selbst ernannte radikale Umweltschützer am Holocaust-Gedenktag den Völkermord an den Juden mit dem Klimawandel. „Der Holocaust war eines der größten Verbrechen im 2. Weltkrieg“, schreibt der 18-Jährige. Die Nazis gehörten auch zu den „größten Klimasünder*innen, da ihr Vernichtungskrieg und ihre Panzer riesige Mengen an CO2 produziert haben“.
Viele Politiker würden sagen, dass sich der Holocaust nicht wiederholen darf. „Aber was tun sie gegen den Klima-Holocaust, der in diesem Moment Millionen Menschen und Tiere tötet?“, fragt Radtke und fordert dazu auf, die Klimaerwärmung zu stoppen, damit sich „ein Holocaust nicht wiederholt“.
Linke fordert Radtke zum Rückzug von der Kandidatur auf
Dem jungen Politiker schlug auf den sozialen Medien prompt eine Welle der Empörung entgegen. Die Fridays-For-Future-Bewegung und Klimaaktivistin Luisa Neubauer wie auch seine Partei distanzierten sich mittlerweile von ihm. „Nach zahlreichen Kontaktversuchen und ausführlicher Beratung beenden wir an dieser Stelle unsere Zusammenarbeit mit Tom R. und fordern ihn auf, von seiner Kandidatur zur Hamburgischen Bürgerschaft auf unserer Landesliste zurückzutreten“, sagte die Linken-Landessprecherin Olga Fritzsche weniger als einen Tag nach dem Post.
Die Partei habe das Gespräch mit Radtke gesucht. Eine Distanzierung von seinen Äußerungen sei dabei allerdings nicht zustande gekommen.