Durch eine Presse wird der Müll in den Abfallbehältern verdichtet. 700 Liter können die Solar-Eimer fassen und müssen dadurch seltener geleert werden als herkömmliche Behälter. Umweltsenatorin Blankau lobt die „innovativen Papierkörbe“.

Hamburg. Der Prototyp steht bereits seit anderthalb Jahren in der Hamburger Innenstadt, jetzt geht der Solar-Mülleimer Big Belly in Serie. Am Montag hat die Stadtreinigung rund um die Mönckebergstraße 160 neue, sonnenbetriebene Eimer aufgestellt.

Der Clou: Im Bauch der „Bellys“ befindet sich eine Müllpresse, die angetrieben durch Solarenergie den Abfall verdichtet. Dadurch erhöht sich die Kapazität der Behälter. Nach Angaben von Werner Kehren, Geschäftsführer der Stadtreinigung, kann der neue Abfallbehälter bis zu sieben Mal mehr Müll schlucken als ein herkömmlicher roter Abfalleimer der Stadtreinigung. „Weil die Solar-Papierkörbe bis zu 700 Liter Müll schlucken können, müssen sie nur noch vier- bis fünfmal pro Woche geleert werden. Das macht diese Lösung trotz höherer Anschaffungskosten auch wirtschaftlich vorteilhaft“, so Kehren.

Wenn der Eimer komplett voll ist, wird die Stadtreinigung per Signal informiert.

Hamburgs Umweltsenatorin Jutta Blankau schaute sich die neue Generation von Papierkörben am Montag an der Mönckebergstraße an. Die Mülleimer , die ihren jeweiligen Füllstand über das Mobilfunknetz an die SRH-Zentrale übermitteln. „Die Stadt bleibt nur sauber, wenn alle daran mitarbeiten: Müll gehört in Mülleimer. Deswegen müssen die innovativen Papierkörbe auch benutzt werden“, sagte sie. „Darauf sollte jeder achten – damit die schönste Stadt Deutschlands auch die sauberste bleibt.“

Ein Solar-Papierkorb kostet 5000 Euro, insgesamt werden also 800.000 Euro investiert. Ähnliche Geräte stehen bereits in Kiel, Münster und Düsseldorf.

Eine weitere Funktion eines der ersten Big Bellys wird übrigens nicht übernommen: Anders als der sprechende Behälter an der Europapassage bleiben die 160 neuen Abfalleimer stumm. „Die sprechenden Mülleimer sind zu störungsanfällig“, sagt Stadtreinigungssprecher Reinhard Fiedler.