Dem Müllschlucker vor der Europapassage hatte es bereits nach einer Woche die Sprache verschlagen. Doch nicht die Technik hat versagt.
Hamburg. Der sprechende Mülleimer „Big Belly” am Jungfernstieg ist von einem Vandalen zum Schweigen gebracht worden. Davon geht die Hamburger Stadtreinigung nach einer Überprüfung des Geräts durch die Herstellerfirma Ecotec aus. Der Sprachchip war bereits eine Woche nach Betriebsbeginn ausgefallen.
„Jemand hat versucht, die Technik auszubauen und wusste genau, was er tat”, erklärt Andree Möller, Sprecher der Stadtreinigung, und bestätigte damit einen „Bild”-Bericht. „Kabel wurden herausgerissen, der Chip beschädigt - aber ohne Erfolg.” Möller vermutet, dass der Vandale am Ende doch aufgegeben hat. Die Technik wurde nun vom Hersteller ausgebaut und befindet sich in der Reparatur. „Wir hoffen, dass der Mülleimer im Laufe der nächsten Woche wieder spricht”, sagt Möller.
Denn „Big Belly” soll die Hamburger eigentlich mit freundlich-lustigen Sprüchen wie "Na endlich mal ne müllde Gabe" oder "Moin, Moin. Da sag ich danke" motivieren, ihren Müll einzuwerfen und damit für mehr Sauberkeit sorgen. Trotz des Sprachausfalls funktioniert der Mülleinwurf nach wie vor, das Gerät sendet weiterhin seinen Füllstand an die Stadtreinigung. Denn das technische Wunderwerk ist direkt mit der Zentrale vernetzt und zeigt immer an, wie viel Abfall eigentlich in ihm steckt. Mit dieser neuen Technik will die Stadtreinigung die Leerung des Mülls nur bei Bedarf erfolgen lassen - und damit Geld sparen.
13 „Big Belly” wurden im gesamten Stadtgebiet aufgestellt, aber nur der Müllschlucker vor der Europassage hat einen eingebauten Sprachchip. „Diese Sprachfunktion des Mülleimers ist eigentlich nur ein kleiner zusätzlicher Gag, den wir mal ausprobieren wollten”, sagt Möller. Bis zum kommenden Frühsommer soll getestet werden, wie die Hamburger auf „Big Belly” reagieren und das Gerät die kalte Jahreszeit übersteht.