In der Nacht zu Sonntag beginnen Bauarbeiten im Elbtunnel. Bis Mitte Juli müssen sich vor allem Pendler auf Staus gefasst machen. Wirtschaftssenator Horch hält Sanierung der Röhren für unabdingbar.

Hamburg. Die ellenlangen Staus vom Donnerstag sind den meisten Hamburger Autofahrern noch in frischer Erinnerung, jetzt drohen im Westen der Hansestadt spätestens ab Sonntag neue Verkehrsbehinderungen - und das dauerhaft.

Denn in der Nacht zu Sonntag beginnen im Elbtunnel monatelange Reparaturarbeiten. In allen vier Röhren werden die Straßen ausgebessert, kündigte die Verkehrsbehörde an. Die vierte Röhre müsse zudem komplett erneuert werden. Pendler müssen sich auf lange Staus in der wichtigen Nord-Süd-Verbindung gefasst machen: Täglich passieren 140.000 Fahrzeuge die Straßen.

In der ersten Bauphase wird bis zum 16. April die erste Röhre geschlossen – drei Fahrstreifen Richtung Süden und zwei Richtung Norden bleiben frei. Bei starkem Regen könnte sich der Auftakt nach Angaben der Verkehrsbehörde jedoch bis zum Montag verschieben.

Die stark befahrenen Straßen hätten unter der hohen Nutzung und der harten Winter gelitten, hieß es. Der Belag der vierten Röhre sei seit der vergangenen Erneuerung vor zehn Jahren nicht mehr griffig genug. Die Umbaukosten von etwa 3,8 Millionen Euro übernimmt der Bund.

Horch: Elbtunnelsanierung unabdingbar

Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) hält die Baumaßnahmen auch mit Blick auf den in diesem Jahr beginnenden Autobahnausbau zwischen dem Elbtunnel und dem Bordesholmer Dreieck für unabdingbar. „Der wird trotz aller denkbaren Vorkehrungen Auswirkungen auf den Verkehr haben“, sagte Horch. „Umso wichtiger ist es, dass der Elbtunnel vorher in einen optimalen Zustand versetzt und zu den Hauptverkehrszeiten in allen vier Röhren befahrbar ist.“

Am 11. Juli sollen die Arbeiten beendet werden. „Der Termin ist so gewählt, dass zum Start der Sommerferien im Wesentlichen alles erledigt ist“, sagte Horch. An Ostern und Pfingsten werden alle vier Röhren zudem für den Verkehr offen gehalten.

Bereits am Donnerstag war der Elbtunnel in Richtung Süden mehrere Stunden lang gesperrt worden. Zuvor hatte es zwei schwere Unfälle gegeben, bei denen ein Lastwagenfahrer getötet und elf weitere Menschen verletzt wurden. In ganz Hamburg stauten sich in der Folge die Autos. Erst in der Nacht zu Freitag normalisierte sich der Verkehr wieder.