Die Warnstreiks in der Hansestadt hätten Wirkung gezeigt, sagte Rose. Die Realisierung des Tarifergebnisses hängt nun am neuen Senat.

Hamburg. Hamburgs Verdi-Chef Wolfgang Rose hält den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst der Länder für „respektabel“. „Es sichert die Realeinkommen der Beschäftigten bei der Freien und Hansestadt Hamburg in schwieriger Zeit“, erklärte Rose am Freitag. „Mit der sozialen Komponente durch die Einmalzahlung von 360 Euro und den Sockel im nächsten Jahr werden die unteren Einkommen besonders berücksichtigt.“

Gewerkschaften und Arbeitgeber hatten sich am Donnerstagabend nach einem fünfwöchigen Tarifkonflikt darauf geeinigt, dass die Landes-Angestellten mehr Geld bekommen. Die Proteste und Warnstreiks der vergangenen Woche hätten Wirkung gezeigt, sagte Rose. Die Gewerkschaft erwarte nun, dass das Ergebnis „zeit- und inhaltsgleich“ auf die Beamten übertragen werde. Ob das geschieht, ist derzeit jedoch völlig unklar, heißt es beim Personalamt der Hansestadt. Denn Hamburgs neuer Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) will seinen Senat erst am 23. März in der Bürgerschaft bestätigen lassen – eine Entscheidung kann es erst danach geben.

Die Kosten allerdings stehen bereits fest: Für den Tarifbereich - also die Landes-Angestellten – bedeutet der Abschluss Kosten von 44,5 Millionen Euro für das Jahr 2011 und 54,1 Millionen Euro für 2012. Das berichtete der Leiter des Personalamts, Volker Bonorden, am Freitag. Falls das Ergebnis auf die Beamten übertragen werden sollte, kämen Kosten von 58,7 Millionen Euro für 2011 und 71,3 Millionen Euro für 2012 dazu.

Insgesamt schlügen dann Kosten von rund 103,28 Millionen Euro für 2011 und 125,4 Millionen Euro für 2012 zu Buche. Der Tarifvertrag läuft bis Ende 2012. Hamburgs Verdi-Chef Rose kündigte an: „Jetzt haben die Mitglieder das Wort.“ An diesem Mittwoch werde die Gewerkschaft ihnen die Einzelheiten des Ergebnisses in einer Versammlung erläutern. „Ich erwarte von den Nicht-Mitgliedern, dass sie nicht nur kassieren, sondern sich auch organisieren“, betonte Rose. (dpa)