Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) bestätigt, dass er als Kultursenator vorgeschlagen wurde. Beworben habe er sich nicht.
Hamburg. Derzeit ist er noch im Kroatien-Urlaub. Doch Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU), seit Ende vergangener Woche als Kandidat für den Posten eines Hamburger Kultursenators im Gespräch, erklärte gestern gegenüber dem Abendblatt zu den Spekulationen: "Gespräche sind mit mir nicht geführt worden." Er wisse aber, dass die bisherige Amtsinhaberin ihn vorgeschlagen habe. Für das Amt beworben habe er sich nicht.
Allerdings zeigte sich der frühere nordrhein-westfälische Kulturstaatssekretär nicht abgeneigt. "Reden kann man immer." Es sei gegebenenfalls vieles zu besprechen, aber noch nichts verabredet. Unabhängig von seinem möglichen Engagement sagte er, die derzeitige Situation der Kulturpolitik in der Hansestadt sei "ohne Zweifel nicht einfach". Ein einfaches, eindeutiges Dementi klingt anders.
Der 60 Jahre alte Jurist war bis zum Juli in der abgewählten CDU-Regierung von Jürgen Rüttgers eine wichtige Anlaufstelle für alle Belange und Forderungen jenseits der kommunalen Kultur -Zuständigkeiten. In seiner bisherigen Heimat gilt der gebürtige Bonner Grosse-Brockhoff als vielseitig interessierter Kulturverwalter. Ein Attribut, das zur Charakterisierung gewählt wurde, lautete "unerschrocken". Als eines seiner Lieblingsprojekte gilt "Jedem Kind ein Instrument", jene Initiative, die auch Karin von Welck in ihrer Amtszeit stets bejubelte. Die "Süddeutsche Zeitung" schrieb 2006: "Er gehört zu jener aussterbenden Spezies Bildungsbürger, für die es immer noch selbstverständlich ist, dass in jedem Kinderzimmer zumindest eine Beethoven-Symphonie neben dem ,Faust' und in jedem funktionierenden Sozialwesen eine Stadtbücherei neben einem Theater stehen sollte."