Bürgermeister Ole von Beust wird gegen 17.30 Uhr im Rathaus eine Erklärung zu seiner Zukunft abgeben. Dann wird er auch die Entscheidung der parteilosen Kultursenatorin Karin von Welck offiziell verkünden.
Hamburg. Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) wird nach sechs Jahren ihr Amt aufgeben. Das erfuhr das Abendblatt aus Senatskreisen. Von Welck, zuletzt zuständig für Kultur , Sport und Medien, hatte schon vor Wochen Bürgermeister Ole von Beust (CDU) erklärt, dass sie mit ihm gemeinsam aus dem Senat ausscheiden wolle, falls er sich zum Rücktritt entschließe. Von Welck, die unter anderem wegen der immensen Kostensteigerungen beim Bau der Elbphilharmonie heftig in die Kritik geraten war, fühlt sich in besonderer Weise von Beust verpflichtet.
Nach Abendblatt-Informationen war sie 2004 in erster Linie aus persönlicher Loyalität zu von Beust nach Hamburg gekommen, um ihr Senatsamt anzutreten. Es wird damit gerechnet, dass Ole von Beust heute am späten Nachmittag im Zusammenhang mit seiner eigenen Rücktrittserklärung im Rathaus die Demission von Welcks verkünden wird. Hamburgs Regierungschef wird aller Voraussicht nach gegen 17.30 Uhr im Rathaus eine Erklärung zu seinem Rücktritt verlesen. Es wird erwartet, dass er im Hamburger Rathaus seinen Rückzug aus der Politik zum 25. August bekanntgibt. Zuvor informierte der 55-Jährige Hamburgs CDU-Spitze über sein Vorgehen.
Karin von Welck, seit März 2004 im Amt, ist die einzige parteilose Senatorin im Senat, zudem eines der dienstältesten Senatsmitglieder. Zuletzt hatte es immer wieder heftige Kritik an ihrer Arbeit gegeben, der Maler Daniel Richter hatte ihr gar „Machtgier und Imkompetenz“ vorgeworfen, nicht weniger scharf wurde zuletzt der ehemalige Kunsthallen-Direktor Werner Hofmann, der der Senatorin „rufmordende Politik“ vorwarf : „Wenn Sie demnächst als Totengräberin der Kunsthalle in die Lokalchronik eingehen wollen, brauchen Sie nur den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen“, schrieb er in einem Brief, der dem Abendblatt vorliegt, und kündigte an, die Situation der Kunsthalle vor der Unesco-Organisation International Council of Museums zur Sprache zu bringen.