Heiße Winde erreichen Norddeutschland. Die große interaktive Karte zeigt eine Auswahl der schönsten Bäder in und um Hamburg.

Hamburg. Es wird heiss am Wochenende, sehr heiss. Bei diesen Temperaturen zieht es Jung und Alt ins kühle erfrischende Nass. In und um Hamburg gibt es jede Menge Schwimm- und Waldbäder, alle Oasen der Erfischung. Da gibt es das Kaifu Bad, in dem besonders Jugendliche gern flirten und baden. Baden und gesehen werden ist hier das Motto. Ein Paradies für die Kleinen ist wiederrum das MidSommerland Harburg mit einer großen Wikilandschaft. Wer Skandinavien liebt, muss einfach mal im MidSommerland vorbeischauen: Es bietet die perfekte Schwedenillusion. Naturliebhaber werden sich am Boberger See wohl fühlen. Mitten im Naturschutzgebiet Boberger Niederung liegt dieser kleine Baggersee. Ein Ort für wahre Naturfans, denn die um das Gewässer herum liegenden Dünen sind in Hamburg und Umgebung einzigartig.

Das Institut für Wetter- und Klimakommunikation (IWK) erwartet für die kommenden Tage. Die Höchstwerte mit bis zu 40 Grad Celsius sollen demnach am Sonnabend eintreten, sagt Frank Böttcher, Leiter des IWK, in Hamburg. Grund für die Hitzewelle seien südliche Winde, die heiße Luftmassen aus der Sahara über Spanien und Frankreich hinweg nach Deutschland tragen. Besonders gefährdet seien Besucher von Public-Viewing-Veranstaltungen, sagte Böttcher. Bei Temperaturen von knapp 40 Grad bestehe die Gefahr von Hitzeschäden – wie Sonnenstich, Hitzekrampf und Hitzekollaps. Jeder Teilnehmer eines solchen Fußball-Festes sollte mindestens eineinhalb Liter Wasser zur Verfügung haben. Es werde auch damit gerechnet, dass örtlich die bestehenden Temperaturrekorde geknackt werden. So stammt der bisherige Rekord für den 3. Juli in Hamburg zum Beispiel aus dem Jahr 1930 und beträgt 32,5 Grad. „Ein Wert“, so Böttcher, „der am Sonnabend in Hamburg übertroffen werden könnte.“

Kostenloses Trinkwasser auf Hamburger WM-Fanfest

Auch in den Notaufnahmen der Hamburger krankenhäuser stellen sich die Mediziner auf heiße Tage ein. "Bei diesen Temperaturen steigt die Zahl der hitzebedingten Notfall-Patienten erfahrungsgemäß schnell", sagt Dr. Michael Ehnert, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik St. Georg. Die Teams in den Notaufnahmen erwarten in den kommenden Tagen ein verstärktes Aufkommen von Patienten mit hitzebedingten Beschwerden. Im AK St. Georg werden bereits erste Fälle eingeliefert. Für den Freitag werden deutschlandweit Temperaturen bis zu 34 Grad vorhergesagt. "Dann wird etwa jeder zehnte Patient ein Hitzepatient sein", so Dr. Ehnert. Im vergangenen Jahr waren zeitweise sogar bis zu 25 Prozent der Notfall-Patienten hitzebedingt in den Notaufnahmen.

„Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme, allgemeines Unwohlsein – das sind die üblichen Symptome, mit denen die Patienten zu uns kommen. Viele Patienten, insbesondere ältere Menschen, trinken bei der Hitze zu wenig und sind dann regelrecht ausgetrocknet“, so Dr. Ehnert. Durch den Flüssigkeitsmangel drohe die Gefahr einer Bewusstlosigkeit, in schweren Fällen könne es sogar zu Organversagen kommen, warnt der Notfallmediziner. Während die meisten Menschen die Sommerwärme genießen können, sollte man vor allem bei älteren Menschen und Kindern vorsichtig sein. So beträgt der Flüssigkeitsbestand von Kindern 75 Prozent des Körpergewichts.

Ältere Menschen reagieren empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust, z. B. durch Schwitzen, weil bei ihnen der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 50 Prozent ausmacht. Bei großer Hitze geht mit dem Körperwasser immer auch das Natriumsalz mit verloren. Dadurch wird man müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, was unter anderem im Straßenverkehr riskant sein kann. Im Extremfall kommt es zu regelrechten Verwirrtheitszuständen. Aber auch das Herzkreislaufsystem ist gefährdet durch Blutdruckabfall und durch Eindicken des Blutes mit der Folge von Thrombose und Embolie.

Frei- und Naturbäder in Hamburg und Umgebung.

Da im Alter auch das spontane Durstgefühl nachlässt, lautet eine der goldenen Regeln „Trinken Sie über den Durst“. In Einrichtungen wie Heimen oder Krankenhäusern wird regelmäßig zum Trinken animiert und an Hand von Trinkplänen die Flüssigkeitsaufnahme auch kontrolliert. Ältere Autofahrer sollten ebenfalls ein Prinzip der Regelmäßigkeit pflegen, nämlich eine Pause zum Abkühlen und Trinken alle zwei Stunden einlegen. Dies ist umso wichtiger, da die fehlende Wärmeabgabe im überhitzten Auto fatale Folgen für Reaktionsvermögen und Körperkreislauf hat.

Was tun, wenn es zu Hitzschlag oder Kollaps gekommen ist? Dann ist sofort der Rettungsdienst der Feuerwehr unter der Telefonnummer 112 zu verständigen. Bringen Sie den Betroffenen an einen kühlen Ort, lockern Sie seine Kleidung, kühlen Sie ihn mit feuchten Tüchern ab und reichen Sie Getränke, nicht zu kühl und nicht zu viel auf einmal. Halten Wärmeperioden mit Temperaturen bis 30 Grad Celsius länger als eine Woche an, akklimatisiert sich der Körper in der Regel ganz gut. Für diese Phase der Wetter-Erwärmung benötigt der Mensch aber vermehrt Wasser, Mineralien und Kochsalz.