Schon an vier Juli-Tagen war es heißer als 34 Grad. Damit wurden gleich vier Hitzerekorde gebrochen. Der Monat liegt sechs Grad über dem Schnitt.
Hamburg. Der Juli hat gerade erst angefangen und schon hat Hamburg vier Hitzerekorde gebrochen! Die vier heißesten Tage fielen alle ausgerechnet auf Freitag und Samstag. Am Freitag, 2. Juli, ging es los: 34 Grad! Am nächsten Tag dann sogar 34,3 Grad. Damit wurde der bisherige Hitzerekord aus dem Jahr 1930 geschlagen. Noch heißer wurde es am vergangenen Freitag: 34,5 Grad. Und auch am Tag des kleinen Finales Deutschland gegen Uruguay kletterte das Quecksilber auf mehr als 34 Grad. So heiß wie an diesen vier Tagen war es in Hamburg noch nie!
"Dass gleich vier Hitzerekorde gebrochen werden, ist absolut außergewöhnlich", sagt Hamburgs Wetterexperte Frank Böttcher. "Der Juli liegt bisher in Hamburg 6,1 Grad über dem Mittelwert." Und Abkühlung sei nicht in Sicht. Zwar erwartet Frank Böttcher für diesen Nachmittag heftige Gewitter und für den Dienstag frischen Wind und "nur" 25 Grad, doch schon ab Mittwoch werde es wieder heiß.
Vor allem ältere Menschen und Kinder müssen deshalb viel Trinken. Selbst im vergangenen Jahr, das entschieden kühler war, waren zeitweise bis zu 25 Prozent der Hamburger Notfall-Patienten Opfer der Hitze.
Eine Überhitzung wie im ICE müssen Fahrgäste der Hochbahn aber nicht befürchten. "In den Fahrzeugen wird es maximal so heiß wie draußen", sagt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum. Fast alle Busse seien klimatisiert und in den U-Bahnen gebe es Lüfter am Dach. Wichtig: In der U-Bahn die Fenster öffnen, im Bus dagegen schließen. Sonst funktioniert die Klimaanlage nicht.
Während der brachiale Frost vom Jahresanfang ganze Stücke aus den Fahrbahnen sprengte, müssen sich die Bezirke angesichts der hochsommerlichen Temperaturen keine Sorgen um ihre Straßen machen. „Die Auswirkungen sind bei weitem nicht so schlimm“, sagt ADAC-Sprecher Matthias Schmitting. Schlimmstenfalls würden durch die Hitze die mit Teerguss ausgefüllten Fugen zwischen Betonplatten oder an Reparaturstellen weich werden, sich sogar verflüssigen. Der Verkehr wäre dadurch aber nicht beeinflusst. Letztlich müssten die Fugen nur nachgegossen werden, um das Problem zu beheben.
Zum Problem wird der verflüssigte Teerguss nur dort, wo er lange Fahrbahnen aus Betonplatten zusammen hält, wie etwa auf Autobahnen. So musste etwa das Walsroder Dreieck, die Autobahnkreuzung von A7 und A23, aber auch in Teilen die A24 im heißen Sommer vor zwei Jahren gesperrt werden, nachdem die Fahrbahnen ihre Stabilität durch weichen Guss verloren hatten.