Seit Jahren steht ein Wohnhaus des städtischen Unternehmens Saga leer. Vermieter sollen verpflichtet werden, Leerstand zu melden.
Hamburg. Der Mieterverein Mieter helfen Mietern (MhM) plädiert für eine Änderung des Hamburgischen Wohnraumschutzgesetzes, um dem Leerstand von Wohnraum entgegenzuwirken. "Für Vermieter müsste es die gesetzliche Pflicht geben, länger als drei Monate dauernden Leerstand den Behörden zu melden", sagt Marc Meyer vom MhM. "Verstößt der Vermieter dagegen, müsste er ein Bußgeld zahlen."
Auslöser für diese Forderung ist ein seit etwa fünf Jahren nahezu leer stehendes Wohnhaus des städtischen Unternehmens Saga. Wie berichtet, ist in dem Haus mit der Nummer 1 an der Oelkersallee in Altona-Nord nur eine der zehn Wohnungen noch vermietet - trotz der akuten Wohnungsnot in Hamburg. Die Saga gibt an, das Haus 2011 sanieren und modernisieren zu wollen. Verzögert hätten sich die Maßnahmen, da sich ein Mieter geweigert habe, eine andere Wohnung zu beziehen.
"Die Antworten der Saga halte ich allesamt für Ausflüchte von jemandem, der bei einem unzulässigen Leerstand erwischt worden ist", sagt Marc Meyer. Ein einziger Mieter könne keine Sanierung blockieren.
Auch Abgeordnete der Bürgerschaft kritisieren den Leerstand der Saga-Wohnungen und sehen dringenden Handlungsbedarf. Horst Becker, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der GAL-Fraktion: "Der Eigentümer sollte die Sanierung jetzt baldmöglichst durchführen." Zudem sollte, wo immer es einen Verdacht auf einen Leerstand aus spekulativen Gründen gebe, dies dem Bezirksamt angezeigt werden. Dass die Saga erst jetzt die Planungen für die Instandsetzung des Hauses an der Oelkersallee beginne, ist für SPD-Stadtentwicklungsexperten Andy Grote nicht nachvollziehbar. "Die Bausubstanz hätte schon längst geprüft werden können", sagt er. "Die Saga saniert doch nicht ihr erstes Haus."