Vom 7. bis 9. Mai legen 300 Schiffe in Hamburg an, auch das modernste der Welt. Auf dem Programm stehen so viele Highlights wie nie zuvor.

Hamburg. Der 821. Hamburger Hafengeburtstag vom 7. bis 9. Mai soll alle vorherigen Feste übertreffen. Insgesamt 300 Schiffe werden in der Hansestadt anlegen, vom Luxusliner bis zum Sportboot. Gleich fünf riesige Kreuzfahrtschiffe feiern mit: Die „Queen Mary 2“, „Mein Schiff“, „Alexander von Humboldt“, „AIDAluna“ und die „Delphin“. An Bord von "Mein Schiff" werden Udo Lindenberg, Nina Hagen und Jan Delay sein, die dann von ihrer ersten "Rock-Liner"-Kreuzfahrt zurückkommen.

Der größte Hingucker wird aber wohl das modernste Schiff der Welt, der Solar-Katamaran "PlanetSolar" sein. Er hat bei der großen Einlaufparade am Freitag ab 15 Uhr seinen ersten öffentlichen "Auftritt" und wird im Traditionsschiffhafen in der HafenCity festmachen.

Das mit 31 Metern Länge weltweit größte Solarboot wurde in Kiel gebaut und stellt sowohl technisch als auch in Sachen Design eine Revolution dar. Das Deck der „PlanetSolar“ ist auf einer Fläche von 500 Quadratmetern mit Photovoltaik-Modulen bestückt, die den Antrieb mit Energie versorgen. Im „Solar-Village“ an der Kehrwiederspitze wird es dazu weitere Informationen geben.

Durch Solarkollektoren, die auf einer der Kuppeln des Dorfes installiert werden, kann es seine Energieversorgung selbstständig gewährleisten. Mit dem weitgehend aus Karbon gebauten Katamaran, der ähnlich wirkt wie ein Raumschiff "Enterprise" zu Wasser, wollen der Schweizer Raphaël Domjan und der Franzose Gérard d'Aboville 2011 auf den Ozeanen einmal um die Welt fahren. Auch völlig unerfahrene Skipper können einmal die Kontrolle über die „PlanetSolar“ übernehmen - am Simulator. Und die Fähigkeiten als Steuermann können mit solargetriebenen Modellbooten bei der „PlanetSolar"-Regatta im Pool getestet werden.

Hier das komplette Programm des 821. Hafengeburtstags

Wie der Solar-Katamaran gehört auch die Hubinsel „Thor“ zum Modernsten, was der Schiffbau derzeit zu bieten hat: Der nach dem nordischen Donnergott benannte Gigant wird am 6. Mai in Hamburg getauft und ist anschließend einer der auffälligsten schwimmenden Gäste des größten Hafenfestes der Welt mit Maßen von 70 mal 40 Metern und 85 Meter langen „Beinen“. In Zukunft soll die Hubinsel unter anderem beim Bau von Windparks auf See bei bis zu 50 Metern Wassertiefe zum Einsatz kommen.

Einen schönen Kontrast zu den Hightech-Schiffen bieten die Traditionssegler. Rund 40 Segelschiffe werden an den Landungsbrücken, im Traditionsschiffhafen in der HafenCity und im Museumshafen Oevelgönne erwartet, darunter die „Antigua“, die „Artemis“, die „J.R. Tolkien“ und die 50 Meter lange „Mercedes“ mit ihren 900 Quadratmetern Segelfläche. Ein echtes Highlight ist auch die russische Fregatte „Shtandart“ – ein originalgetreuer Nachbau des Flaggschiffs von Zar Peter dem Großen aus dem Jahr 1703. Ebenfalls beeindruckend: Der 1910 für die niederländische Königin gebaute Salondampfer „Hydrograph“ und das historische Küstenmotorschiff „Unterelbe“.

Auch in diesem Jahr laden viele Marineschiffe zur Besichtigung. Neben der Bundeswehr schicken Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien und Portugal Marineeinheiten, um ihr Land zu repräsentieren und die Besucher zu einem Blick hinter die Kulissen an Bord einzuladen. Besonders spannend: der 182 Meter lange Hubschrauberträger „Jeanne d’Arc“, ein Ausbildungsschiff für Offizieranwärter der französischen Marine. Er stoppt in Hamburg auf seiner letzten Ausbildungsreise. Die deutsche Fregatte „Hamburg“ wird die Auslaufparade am Sonntag ab 17 Uhr anführen.

Traditionell legen auch Schiffe von Zoll, Bundespolizei, Wasserschutzpolizei, Berufsfeuerwehr, Fischereischutz und dem Technischen Hilfswerk an, um über die jeweiligen Arbeiten an Bord und die Aufgaben auf See zu informieren. Im vergangenen Jahr kletterten rund 50.000 Besucher an Bord.

Das neue Fischerschutzboot „Meerkatze“ kann am Sonnabend und Sonntag besichtigt werden. Zudem präsentieren sich mit dem Zollboot „Helgoland“ und dem Lotsen-Stationsschiff „Elbe“ gleich zwei Doppelrumpfboote vom Typ SWATH (Small Waterplane Area Twin Hull), die aufgrund ihrer geringen Wasserberührungsfläche besonders unempfindlich gegen Seegang sind und damit höchsten technischen Standard bieten.

Wie immer wird das dreitägige Fest mit einer Parade eröffnet. Angeführt wird sie in diesem Jahr von einem echten Wahrzeichen der Hansestadt: Das größte fahrtüchtige, zivile Museumsschiff der Welt, die „Cap San Diego“, verlässt zu diesem besonderen Anlass für einige Stunden ihren bekannten Liegeplatz an den Landungsbrücken.

Einer der Höhepunkte des Festes wird wieder das traditionelle Schlepperballett am Sonnabend ab 18 Uhr sein. Wagemutige können sich direkt an die Hafenkante stellen und sich nass spritzen lassen, wenn die bis zu 5000 PS-starken Schlepper bis auf wenige Zentimeter an das Ufer heranschunkeln. Daneben locken Musikbands und Buden auf die 3,5 km lange Festmeile. Mehr als eine Million Besucher werde erwartet.

Und auch für Kinder gibt es ein buntes Programm. So können die Kleinen kostenlos ihr ganz persönliches Piraten-Outfit fertigen und sich dann ausstaffiert auf Schatzsuche begeben: Tief im Sand liegt eine Truhe verborgen, die kleine Schätze versteckt. Eine weitere Attraktion für Kinder ab fünf Jahren ist das Basteln von Buddelschiffen. Gegen einen Kostenbeitrag können Mädchen und Jungen eigenhändig ein kleines Schiff in eine Flasche bugsieren und die Kunst erlernen, die filigranen Masten aufzurichten. Ebenso spannend wie lehrreich sind die Vorführungen der Seiler auf dem Fischmarkt. Die Profis dieser fast ausgestorbenen Berufsgruppe zeigen anschaulich, wie Seile und Taue hergestellt werden.