Lutz Schmidt von der FDP: “Ich frage mich, ob es überhaupt keine Möglichkeit gibt, diesen Angriff auf die Privatsphäre der Bürger abzuwehren?“
Hamburg. Spezialfahrzeuge mit 360-Grad-Kameras auf dem Dach rollen offensichtlich dieser Tage wieder durch Hamburg, um Straßen und Häuser für die umstrittene Internet-Funktion Google Streetview abzufotografieren. In Lokstedt ist dem FDP-Bezirksvorsitzenden von Eimsbüttel, Lutz Schmidt, gestern einer dieser Kamerawagen in der Sackgasse An der Lohbek aufgefallen: "Ich frage mich, ob es überhaupt keine Möglichkeit gibt, diesen Angriff auf die Privatsphäre der Bürger abzuwehren?", sagte der Liberale.
Bereits im vergangenen Sommer, als die Google-Spezialautos schon einmal in der Hansestadt unterwegs waren, war der kalifornische Internetgigant von Hamburgs oberstem Datenschützer, Johannes Caspar, heftig kritisiert worden, man einigte sich schließlich auf bestimmte Auflagen. "Selbstverständlich halten wir uns daran, machen beispielsweise Gesichter und Autokennzeichen automatisch unkenntlich", so Google-Sprecher Kay Oberbeck.
Der Straßenansichts-Dienst, der eher als "Streitview" denn als "Streetview" Schlagzeilen gemacht hat, soll in Deutschland noch in diesem Jahr online gehen, so Oberbeck. "Wir haben bundesweit schon so gut wie flächendeckend alles fotografiert. Jetzt kommt es, wie in Hamburg, nur noch zu kleineren Aktionen." Es würden Fahrten wiederholt, wenn es beispielsweise technische Probleme mit dem Bildmaterial gegeben habe. Google hatte in einem Kompromiss den Datenschützern zugesagt, alle Bilder schon vor der Veröffentlichung zu löschen, gegen die Betroffene Widerspruch einlegen. Letzteres geht per Mail ( streetview-deutschland@google.com ) oder postalisch: Google, ABC-Straße 19, 20354 Hamburg.