Winsen. Uwe Bahnweg aus Wistedt blickt auf die ersten vier Monate an der Spitze des Kreissportbundes Harburg-Land zurück.

Lange hatte er darum gekämpft, der neue Vorsitzende des Kreissportbundes Harburg-Land zu werden. Am 30. September 2019 war es soweit, auf einem außerordentlichen Kreissporttag in Nenndorf wählten die Vereins- und Fachverbandsvertreter Uwe Bahnweg zum Nachfolger der drei Jahre zuvor verstorbenen Almut Eutin. Jetzt ist der 68-Jährige aus Wistedt vier Monate im Amt. Ein guter Zeitpunkt, um auf die ersten Erfahrungen und Eindrücke zurück zu schauen.

„Ich hatte keine Vorstellung, was alles mit dem Vorsitz verbunden ist“, sagte Uwe Bahnweg bei einem Gespräch in Winsen. „Es ist eine Menge Arbeit. Es macht mir aber unheimlich viel Spaß, mitzuhelfen, die Zukunft positiv zu gestalten. Und ich habe noch Luft für mehr.“ Dem neuen starken Mann ist es wichtig, sich für die Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen der KSB-Geschäftsstelle zu bedanken. „Anders wäre das nicht zu schaffen“, sagte Bahnweg.

ARGE Lüneburg diskutiert die Idee einer Sportschule Nord

Eine seiner ersten Aktionen war eine Vorstellungsrunde bei den zehn weiteren Kreissportbünden im ehemaligen Bezirk Lüneburg, die trotz der vom Landessportbund verordneten Bildung von Sportregionen weiter in der ARGE Lüneburg zusammen geschlossen sind. „Bei diesen Gesprächen habe ich andere Blickwinkel kennengelernt“, so Bahnweg. Entstanden ist dabei auch die Idee einer gemeinsamen Sportschule Nord.

Darunter zu verstehen ist nicht etwa ein Sportinternat für talentierte Sportler, sondern ein Aus- und Weiterbildungszentrum für Übungsleiter und Vereinsmitarbeiter im Nordosten Niedersachsens. Bisher müssen sie lange Wege, meistens in die Region Hannover, auf sich nehmen. „Wollen wir das überhaupt?“, ist die Frage, die auf der nächsten ARGE-Sitzung Mitte März diskutiert werden soll. Die elf Kreissportbünde repräsentieren immerhin 560.000 Sportlerinnen und Sportler.

Schwimmvereine müssen dringend entlastet werden

Auch mit Vertretern aus Politik und Verwaltung hat sich Uwe Bahnweg in den vergangenen Monaten getroffen. Einige Kommunen wie Winsen, Buchholz oder Tostedt hatten für ihre Bereiche Sportentwicklungspläne aufgestellt. „Warum nicht für den gesamten Landkreis Harburg?“, denkt Bahnweg den Ansatz weiter und ist bei einigen Kreistagsabgeordneten auf offene Ohren gestoßen. Für eine aktuell Bestandsaufnahme und die Entwicklung von Zukunftsplänen sei jedoch eine verbesserte Koordination zwischen den Gemeinden nötig.

Im Gespräch mit Landrat Rainer Rempe thematisierte der KSB-Vorsitzende ein Problem, das ihm besonders am Herzen liegt: die hohe Kostenbelastung von Schwimmvereinen durch Hallennutzungsgebühren. Im Gegensatz zu Vereinen, die öffentliche Sporthallen kostenlos nutzen, müssen Schwimmvereine Gebühren bezahlen. Bahnweg hat ausgerechnet, dass die zwölf im KSB organisierten Schwimmvereine und drei DLRG-Ortsgruppen, die insgesamt 4200 Mitglieder haben, im vergangenen Jahr etwa 165.000 Euro aufwenden mussten.

Fest des Sports am 6. März mit neuem Moderatorenteam

Mehr Bahnen und mehr Kosten können sich die Schwimmvereine nicht leisten. Sie verlieren Mitglieder, weil nur begrenzte Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Noch schlimmer: es gibt lange Wartelisten für den Schwimmunterricht, bei der DLRG Buchholz beträgt die Wartezeit zum Beispiel drei Jahre. „Und das in Zeiten, in denen immer weniger Kinder schwimmen können“, sagte Uwe Bahnweg. „Unser Ziel muss sein, dass die Vereine keine Nutzungsgebühren zahlen, wenn sie Kindern und Jugendlichen Schwimmunterricht geben.“ Der Landrat habe die Gesprächsbereitschaft signalisiert, so Bahnweg.

Auf drei Termine im Jahr des 75-jährigen Bestehens – der Kreissportbund Harburg-Land wurde 1945 gegründet – wies der Vorsitzende hin. Am Freitag, 6. März, findet traditionsgemäß in der Winsener Stadthalle das Fest des Sports, die feierliche Ehrung von Sportlern und Funktionären, statt. An der Seite von Jana Sussmann neu im Moderatorenteam ist Patrick Wirtz aus dem Schützenverband. Wer als Gast dabei sein möchte, meldet sich in der KSB-Geschäftsstelle.

Ehrenamtliche stehen im Mittelpunkt des Jubiläumsjahres

Ebenfalls ein Jubiläum, das 100-jährige Bestehen des TVV Neu Wulmstorf, ist Anlass für die Durchführung des Kreissporttages 2020 am Freitag, 5. Juni, im Schützenhaus Neu Wulmstorf. Friedhelm Meyer und Jürgen Riedel, die die Geschäfte drei Jahre geführt hatten, wollen nicht erneut kandidieren. Dafür hat Walter Allert vom MTV Egestorf signalisiert, als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im KSB-Vorstand mitarbeiten zu wollen.

Und schließlich wird es am Sonnabend, 7. November, eine Feier zum 75-jährigen Bestehen in der Schützenhalle Jesteburg geben. Motto: Der KSB sagt Danke, damit die Vereine Danke sagen können.“ Im Mittelpunkt stehen 75 Ehrenamtliche aus 34 Vereinen. Sie alle werden im Laufe des Jahres persönlich geehrt. Dazu erhält ihr Sportverein einen Geldbetrag vom KSB, um allen Ehrenamtlichen eine kleine Aufmerksamkeit zukommen lassen zu können.