Jesteburg. Vereine zeigen wenig Interesse am Kreissporttag. Friedhelm Meyer und Jürgen Riedel führen den KSB Harburg-Land weiter kommissarisch.
Es war nur ein Randaspekt, und doch steht er stellvertretend für das Interesse der Sportvereine und Sportfachverbände an der Arbeit des Kreissportbundes Harburg-Land. Gerade einmal 28,7 Prozent der möglichen Stimmen waren auf dem Kreissporttag im neuen Schützenhaus des Jesteburger Schützenvereins vertreten. Es gab kaum Wortmeldungen, Diskussionen kamen gar nicht auf. Als Sportwart Friedhelm Meyer, der durch die Versammlung führte, jedoch in die Runde fragte, wie es beim Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Saudi-Arabien stehe, kam aus mehreren Kehlen prompt die Antwort „1:0“.
„Ich finde das sehr, sehr wenig“, sagte Meyer, als er verkündete, dass 34 von 187 Vereinen und fünf von 17 Fachverbänden den Weg zum Kreissporttag, der alle zwei Jahre durchgeführt wird, gefunden hatten. Vielleicht spielten Fußball und die Hitze eine Rolle – angesichts des Desinteresses war es aber wenig überraschend, dass es Friedhelm Meyer und Jürgen Riedel, die seit dem Tod von Almut Eutin kommissarisch an der Spitze des Kreissportbundes stehen, in den vergangenen knapp zwei Jahren nicht gelungen ist, einen Kandidaten für den Vorsitz zu finden.
Nur 28,7 Prozent der Stimmen sind in Jesteburg präsent
„Wir haben überall rumgefragt. Eine einzige Person überlegt noch. Wir hoffen, dass er das machen wird“, sagte Meyer. Im Idealfall sollte der neue starke Mann oder die neue starke Frau spätestens in einem Jahr einsteigen. Dann hätte er oder sie bis zum nächsten ordentlichen Kreissporttag in der ersten Jahreshälfte 2020 ein Jahr Zeit, sich mit der Unterstützung der erfahrenen Vorstandsmannschaft einzuarbeiten.
In zwei Jahren endet die Amtszeit von Sportwart Friedhelm Meyer und Schatzmeister Jürgen Riedel, der gleichzeitig als stellvertretenden Vorsitzender fungiert. Beide werden nicht erneut kandidieren. Nachfolger für ihre Positionen seien bereits vorhanden, verriet Meyer. Er warb nochmals um Kandidaten für den Ersten Vorsitzenden: „Almut können wir sowieso nicht ersetzen. Sie hat unendlich viel gemacht. Mittlerweile haben wir die Aufgaben innerhalb des Vorstands verteilt. Jeder geht mal zu Ehrungen, Tagungen oder Versammlungen.“ Meyer und Riedel erhielten von den Delegierten das einstimmige Votum, vorerst in der beschriebenen Konstellation weitermachen zu dürfen.
Nächster Kreissporttag 2020 beim TVV Neu Wulmstorf
Vertrauen dürfen sie weiterhin auf die Mitarbeit von Norbert Lindemann (Beauftragter für Umweltfragen) und Carmen Petersen (Gleichstellungsbeauftragte), die für vier Jahren in ihren Ämtern bestätigt wurden. Der bisherige Vereinsvertreter Eckhard Ludwig (Tostedt) bleibt dem KSB-Vorstand als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und besondere Zwecke erhalten. Seine Rolle als Vertreter der Sportvereine im KSB-Vorstand übernimmt Uwe Bahnweg vom Todtglüsinger SV. Die neuen Kassenprüfer sind Corinna Kruse (Todtglüsingen) und Bernd Wolf (Stöckte).
In einem Grußwort berichtete Joachim Homann, Vizepräsident des Landessportbundes, von Bemühungen des LSB, den gesetzlich verbrieften Anspruch auf Sportförderung auf eine breitere Basis zu stellen. Derzeit erhält der Sport in Niedersachsen 31,5 Millionen Euro pro Jahr zuzüglich eines variablen Anteils, der von der Höhe des Toto- und Lotto-Einspielergebnisses abhängig ist.
LSB ringt mit Landesregierung um Erhöhung der Sportförderung
Mit der alten Landesregierung war man sich über eine Erhöhung und Verstetigung des flexiblen Anteils, in der Summe sieben Millionen Euro, einig. Die neue Landesregierung will davon nichts wissen, also führt der LSB nun wieder Gespräche mit den Fraktionen. „Wir sind guter Hoffnung, dass sich noch für 2019 etwas bewegen wird“, sagte Homann.
Um die Ausrichtung des nächsten Kreissporttages hat sich der TVV Neu Wulmstorf beworben, der 2020 sein 100-jähriges Bestehen feiern wird.