Winsen. Zum Fest des Sports waren etwa 400 Aktive und Sportbegeisterte in die Stadthalle gekommen. Sie erlebten die Kür gleich zweier Sieger.

Leichtathletin Xenia Rahn (MTV Hanstedt) und Rollstuhl-Schnellfahrer Jannes Günther (Blau-Weiss Buchholz) sind die Sportler des Jahres im Landkreis Harburg. Die Ehrung des erfolgreichen Duos war der krönende Höhepunkt des Fest des Sports 2019 in Winsen. Mehr als 400 Gäste waren der Einladung des Kreissportbundes Harburg-Land und des Landkreises Harburg zu der dreistündigen Veranstaltung in der Stadthalle gefolgt.

Der nach der langjährigen Vorsitzenden benannte Almut-Eutin-Gedenkpreis ging an den Jugendausschuss des TSV Over/Bullenhausen. Dahinter verbirgt sich ein Team von 15 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 13 und 28 Jahren. Sie organisieren Veranstaltungen und Ausflüge für Kinder zwischen drei und 14 Jahren. Dazu gehören Schlittschuhlaufen, Basteln und Backen in der Weihnachtszeit, eine Jugendfreizeit an der Ostsee oder Fahrtrainings mit Viertklässlern, damit diese nach den Ferien sicher zur neuen Schule kommen. Der Preis ist mit 250 Euro dotiert. Der 2016 verstorbenen Almut Eutin lag das Engagement für Kinder und Jugendliche besonders am Herzen.

Almut-Eutin-Gedenkpreis geht an den TSV Over/Bullenhausen

In seinem Grußwort hatte Landrat Rainer Rempe Eutins kommissarischen Nachfolgern Friedhelm Meyer und Jürgen Riedel seinen Dank ausgesprochen. „Sie führen die KSB-Geschäfte seit zweieinhalb Jahren mit großem Einsatz“, so Rempe, der betonte, dass sich der Landkreis auch in Zukunft für den Sport stark machen werde. „Fünf Millionen Euro werden in diesem und den kommenden Jahren in die Sanierung von Außensportanlage investiert, davon 1,5 Millionen aus Kreismitteln“, sagte der Landrat. Die von der Landesregierung zugesagten Mittel von 100 Millionen Euro für ganz Niedersachsen sollen im Landkreis schwerpunktmäßig zur Sanierung von Hallenschwimmbädern verwendet werden.

Rettungsschwimmerinnen der DLRG Buchholz sind bestes Team

In einem solchen sind die Rettungsschwimmerinnen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Buchholz aktiv. Die Frauen zwischen 16 und 18 Jahren wurden zur Jugend-Mannschaft des Jahres gekürt. Zweimal in Folge waren sie Niedersachsenmeister geworden und hatten bei nationalen Titelkämpfen die Plätze sieben und acht belegt. Im Interview erläuterte Teammitglied Pia Utermüller, die am Tag des Fest des Sports 18 Jahre alt wurde, die Staffelwettbewerbe, bei denen unter anderem eine 50 Kilogramm schwere Puppe transportiert, unter einem Netz durchgetaucht und die Strecke mit Flossen zurückgelegt werden muss. Nach ihrem dritten Platz bei den deutschen Schüler-Meisterschaften wurde die Kajak-Mannschaft des MTV Luhdorf-Roydorf Schüler-Mannschaft des Jahres.

Xenia Rahn sammelt seit 2006 Titel wie andere Briefmarken. Nach einem Studium in den USA, der Sport hatte ihr das Stipendium beschert, ist sie seit zwei Jahren in einem Start-up-Unternehmen in Hamburg tätig. Noch rechtzeitig zur Ehrung war sie von einem beruflichen Termin aus Frankfurt zurückgekehrt. Durch die Doppelbelastung bleibt zu wenig Zeit für Leistungstraining auf dem bisherigen Niveau. In ihrem letzten Jahr hatte Rahn sechs Landes- und zwei norddeutsche Meistertitel gewonnen und war Vierte bei deutschen Siebenkampf-Meisterschaften geworden. „Von 2003 bis heute hat Xenia sportlich und menschlich eine ganz tolle, positive Entwicklung genommen“, sagte Trainer Wolfgang Striezel über seinen langjährigen Schützling, der sein Wissen und Können beim Vereinstraining und Kadermaßnahmen an den Nachwuchs weitergibt.

Jannes Günther wechselt auf das Sportinternat nach Hannover

Der Sportler des Jahres, Jannes Günther aus Ashausen, steht mit seinen 15 Jahren am Anfang der Karriere. 2018 wurde er dreifacher deutscher Hallenmeister und erfüllte sich den Traum von einer Medaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften. In Irland gab es Bronze über 1500 Meter. Um seinem Ziel, vielleicht schon 2020 bei den Paralympics in Tokio starten zu können, wird Jannes Günther zum kommenden Schuljahr 2019/2020 ans Sportinternat nach Hannover wechseln. Dort lassen sich Schule und Leistungssport fast ideal miteinander kombinieren.