Harburg. Wann gesammelt wird, wo es Säcke gibt und wo man sie hinbringen kann. Mit interaktiver Karte für Abholtrermine in Harburg und Süderelbe.
Herbstlaub ist doch etwas Schönes: Bei Sonnenschein lässt es die Bäume golden reflektieren und wer Kinder oder Enkel hat, kann jetzt mit ihnen herausgehen, Blätter sammeln und aus diesen und etwas Klebeband saisonale Fensterdekorationen basteln. Kleben aber erstmal fünf bis zehn Blätter am Fenster, bleiben noch tausende vor der Tür übrig. Darum muss man sich kümmern, wenn sie auf dem Gehweg liegen und kann man sich kümmern, wenn sie im Garten welken. Bei der Entsorgung hilft die Hamburger Stadtreinigung.
Vor der eigenen Tür zu kehren, ist in Hamburg Pflicht. In Harburg natürlich auch
Grundsätzlich ist jeder Grundstückseigentümer dazu verpflichtet, den Gehweg an seinem Grundstück sauber und sicher zu halten. Im Herbst schließt das auch die Laubbeseitigung ein, denn rutschige Blätter können ein Sicherheitsrisiko für Fußgänger darstellen, die aus Alters- oder Krankheitsgründen etwas unsicher auf den Beinen sind und ebenso für radfahrende Kinder, die den Gehweg nutzen müssen.
Es gibt Ausnahmen von der Gehwegreinigungspflicht; etwa, wenn vor der Tür so viel allgemeiner Fußgängerverkehr ist, dass man nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann. Dann wird eine Straße ins Wegereinigungsverzeichnis aufgenommen und die Stadtreinigung übernimmt. Kostenlos ist das allerdings nicht.
Ob man im eigenen Garten das Laub überhaupt beseitigt, und wenn ja, ob man es dann entsorgt oder selbst verwendet, muss man selbst entscheiden. Vereinzelte Blätter richten keinen Schaden an. Eine dichte Blätterdecke hingegen nimmt dem Rasen das Licht und die Luft, während sie die Beete vor Frost schützt. Zumindest ein Umschichten vom Rasen auf die Beete ist oft ratsam.
Dass einige Baumarten, etwa Eiche oder Nussbäume, sehr säurehaltiges Laub haben, kann man sich dort zu Nutze machen, wo Pflanzen etwas saurere Böden brauchen. Hat man solche Stellen im Garten nicht, ist die Gerbsäure tatsächlich ein Problem. Will man dieses Laub selbst kompostieren, sollte man es zerkleinern und mit Grasschnitt mischen.
Profis empfehlen das klassische 3-H-Werkzeug: Harke, Hartbesen und Holsteiner Schaufel
Auch die Hamburger Stadtreinigung empfiehlt, zumindest einen Teil des Laubs selbst zu kompostieren: „Dies schließt den Nährstoffkreislauf und verbessert die Bodenqualität nachhaltig“, sagt Anna-Maria Jeske aus der Pressestelle des Entsorgungsbetriebs. „Kleinere Laubhaufen bieten außerdem die perfekten Winterquartiere für Igel und andere Nützlinge, und auf Rabatten ist Laub ein guter Winterschutz für Stauden.“
100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtreinigung auf dem Betriebshof Harburg sind für die Wegereinigung südlich der Elbe zuständig. Das schließt auch einige Grünanlagen sowie – unabhängig vom Wegereinigungsverzeichnis – auch die Radwege mit ein. Derzeit beschäftigen sie sich hauptsächlich mit Laub. Für die Laubbeseitigung empfehlen die Profis auch den privaten Gärtnern das klassische 3-H-Werkzeug: Harke, Hartbesen und Holsteiner Schaufel. Und Laubbläser: „Laubbläser sind dann sinnvoll, wenn es Stellen auf dem Grundstück gibt, die mit Rechen oder Besen nicht gut zu erreichen sind“, sagt Jeske.
Grundsätzlich kann Laub in der Biotonne entsorgt werden. Nur bietet die nicht immer genügend Platz. Deshalb stellt die Stadtreinigung zusätzlich zur Biotonne Laubsäcke zur Verfügung, die bei den Recyclinghöfen und in den Filialen der Drogeriekette Budnikowsky erhältlich sind. Die 100 Liter fassenden Säcke kosten einen euro pro Stück. Darin ist die Entsorgungsgebühr bereits enthalten. Die Laubsäcke bestehen zu 100 % aus recyceltem Altkunststoff.
Die Abholung der Laubsäcke erfolgt von Mitte Oktober bis Mitte Dezember, getrennt nach Stadtteilen. Die Stadtreinigung bittet, die Laubsäcke nur zu den angegebenen Terminen am Vorabend oder frühmorgens am Abholtag an den Straßenrand zu stellen. Es erfolgt keine Mitnahme durch die normale Müllabfuhr. Die gefüllten Säcke können auch kostenlos bei den Recyclinghöfen abgegeben werden. Grundsätzlich ist die Abgabe von Gartenabfällen in haushaltsüblicher Menge bei den Recyclinghöfen kostenlos
Die Hamburger Umweltbehörde hat eine Bitte, was den Umgang mit Eicheln und Kastanien angeht, die sich im Laub befinden können: Lassen Sie die Eicheln oder Kastanien am besten liegen, sie dienen als Nahrung für die Tiere, insbesondere im Winter! Falls Eicheln und Kastanien entsorgt werden sollen, dann am besten zusammen mit dem Laub der Bäume über die Biotonne oder die Grünschnittsammlung auf den Recyclinghöfen. Dabei soll man es vermeiden, ganze Säcke oder Tonnen nur mit den Früchten zu füllen. In den Laubsäcken haben Eicheln oder Kastanien nichts zu suchen.
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Alternativ können saubere Eicheln und Kastanien auch bei bestimmten Wildgehegen abgegeben werden. Sie dienen dann über den ganzen Winter hinweg als beliebtes Zusatzfutter. Eine Abgabe im Süden ist beim Wildpark Schwarze Berge möglich. Dort abgegebene Kastanien und Eicheln müssen trocken und frei von Laub, Grasresten, Erde und Schmutz sein, da sie sonst schnell zu schimmeln beginnen und nicht angenommen werden können. Eine Abgabe bei den Revierförstereien ist nicht möglich.