Neugraben. Freiwillige Feuerwehr in Harburger Stadtteil hat besondere Bedeutung für Süderelbe-Region. Was zum Neubau bekannt ist und wann es losgeht.
Lange wurde um ein neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Neugraben gerungen. Nun steht fest: Die freiwilligen Helfer erhalten einen Neubau am alten Standort. Aktuell wird nach Ausweichflächen gesucht, um während der Bauzeit die Einsatzfähigkeit zu erhalten.
Bereits seit 2011 ist klar, dass die Freiwillige Feuerwehr Neugraben mit ihrem Gerätehaus In de Krümm eine neue und vor allem größere Wache braucht. Der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr hatte erst im Mai im Geutensweg eine neue Wache bezogen. Auch hier soll perspektivisch ein Neubau der Feuerwache entstehen.
Freiwillige Feuerwehr Neugraben hat besondere Bedeutung für die Süderelberegion
Das Bestreben, ein Nachbargrundstück für die Erweiterung des Feuerwehrhauses zu erwerben, scheiterte am Kaufpreis. Acht Vorschläge für Alternativgrundstücke wurden angeschaut, mindestens sechs davon waren ungeeignet. Daher warten die freiwilligen Lebensretter aus Neugraben immer noch auf mehr Platz.
Dabei ist die Freiwillige Feuerwehr in Neugraben tagsüber die Einzige in Süderelbe, die als Wehr der sogenannten Alarmfolge 1 rund um die Uhr besetzt ist. Tagsüber unterstützt die Wehr im Bereich Hausbruch und Fischbek die Berufsfeuerwehr bei größeren Einsätzen, auch bei der Deichverteidigung haben die Neugrabener Feuerwehrleute wichtige Aufgaben. Sie ist damit die einzige freiwillige Wehr im Süderelberaum, die immer zur Verfügung steht und dauerhaft einsatzbereit ist.
Nicht einmal die Türen zum Löschfahrzeug lassen sich aktuell komplett öffnen
Bei Einsätzen wird es eng in dem alten Gerätehaus. Nicht einmal die Türen zum Löschfahrzeug kann man komplett öffnen, wenn beide Fahrzeuge gleichzeitig besetzt werden. Denn im Gegensatz zu den modernen Löschfahrzeugen ist das alte Feuerwehrhaus in Neugraben nicht mitgewachsen.
„Die Einsatzbereitschaft der Wehr soll erhalten bleiben.“
Im Herbst sollen nun die Erweiterungsbauarbeiten am benachbarten Hochwasserrückhaltebecken, ebenfalls In der Krümm, beginnen. „Erst wenn die Bauarbeiten am Regenrückhaltebecken im Frühjahr 2025 abgeschlossen sind, soll mit dem Ausbau des Feuerwehrhauses begonnen werden“, erklärte Dennis Imhäuser im April das Vorhaben im Regionalausschuss Süderelbe.
Gute Nachrichten für die Region: 1000 zusätzliche Quadratmeter gibt‘s für die Feuerwehr
„Das Grundstück der Feuerwache wird um circa 1000 Quadratmeter erweitert“, sagt der Regionalbeauftrage des Bezirksamtes Imhäuser auf Abendblatt-Nachfrage. Die Maßnahmen seien bereits mit anderen Baustellen, etwa dem Veloroutenbau abgestimmt. „Die zwischenzeitliche Unterbringung der FF Neugraben wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt mit den Beteiligten besprochen. Derzeit werden vier weitere Standortmöglichkeiten für die Interimslösung geprüft“, bestätigt Imhäuser: „Die Einsatzbereitschaft der Wehr soll erhalten bleiben.“
Die städtische Immobilienrealisierung Sprinkenhof werde den Neubau nach einem aktuellen Musterraumprogramm für ein zweispänniges Feuerwehrhaus realisieren. Der im Juni 2020 konzipierte Musterplan sehe eine Gesamtgrundstücksgröße von 1400 bis 1500 Quadratmetern vor.
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Die Gesamtfläche bietet Platz für die beiden Löschfahrzeuge, einen Schulungsraum (rund 50 Quadratmeter) sowie für sanitäre Anlagen, eine Küchenzeile und ein Büro. Dazu soll es diverse Nebenräume geben, etwa nach Geschlechtern getrennte Umkleidekabinen. Vor dem Feuerwehrhaus soll sich ein Platz von etwa 250 Quadratmetern für Ausbildungs- und Übungszwecke befinden.
Feuerwehr Neugraben: Kosten für Neubau der Wache noch unbekannt
Und: Das neue Feuerwehrhaus wird in einen weißen und schwarzen Bereich getrennt. Diese Maßnahme soll verhindern, dass die Retter sensible Bereiche der neuen Wache mit Schadstoffen kontaminieren, mit denen sie bei ihren Einsätzen in Kontakt gekommen sind.
Für das Hochwasserrückhaltebecken haben die Projektplaner einen Kostenbedarf von mehr als einer Million Euro brutto errechnet. Was die Kosten zur Realisierung der Wache angeht, könne man aktuell noch keine Kostenplanung vorlegen. Die Bauzeit soll in etwa 12 Monate betragen.