Hamburg. LKA-Experten ermitteln: Hat der Mann sogar gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen? Schussbereite Pistole in der Wohnung.

Nach dem größeren Waffenfund in dem Reihenhaus eines 80 Jahre alten Mannes am Walsroder Ring im Stadtteil Langenbek (Bezirk Harburg) ermittelt das Landeskriminalamt Hamburg auch wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Mittlerweile wurden dem Abendblatt weitere Details bekannt. Danach war die Waffe, die Rettungskräfte in der Wohnung des Mannes entdeckt hatten, eine geladene und schussbereite Glock gewesen. Für diese Pistole hatte der Mann im Gegensatz zu anderen sichergestellten Waffen offenbar keine Besitzerlaubnis.

Dazu gerufene Polizisten entdeckten in dem betreffenden Reihenhaus zunächst weitere Waffen, darunter zwei Gewehre und drei Handgranaten. Experten des Landeskriminalamtes, die den Fall übernahmen, stellten im Haus weitere Waffen sicher, darunter eine Panzergranate oder eine Mine. Auch ein Maschinengewehr soll gefunden worden sein.

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Unklar ist, in welchem Umfang es sich bei den augenscheinlichen Waffen, darunter das Maschinengewehr, um scharfe oder sogenannte Anscheinswaffen handelt, deren Besitz legal wäre.

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Untersucht werden müssen auch noch die Sprengmittel, wie die Handgranaten. „Hier werden die Untersuchungen noch einige Zeit, etwa zwei Wochen, in Anspruch nehmen“, so ein Beamter zum Abendblatt. Erst dann wird klar sein, ob es sich um funktionsfähige Kriegswaffen im Sinne des Gesetzes handelt, oder ob es nur leere Hüllen ohne Sprengstoff und Zünder sind.

Am Donnerstag war in Schleswig-Holstein bei einer gezielten Razzia der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg ein mutmaßlicher Reichsbürger verhaftet worden. Er soll zu einer Verschwörung gehört haben, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entführen wollte.