Hamburg. Mitarbeiter von Recyclingfirma soll Schrottlieferungen erfunden haben. Bei Razzien wurde auch ein nobler Mercedes entdeckt.
Da steckte wohl erhebliche kriminelle Energie dahinter: Der Mitarbeiter eines Recyclingunternehmens im Hamburger Hafen soll über mehrere Monate hinweg Schrottlieferungen eines Altmetallhändlers erfunden haben. Dabei ergaunerte er sich nach Angaben der Polizei mehr als 200.000 Euro, die er mit dem vermeintlichen Schrottlieferanten (29) teilen wollte.
Die Masche des kriminellen Duos: Von August bis Ende November dieses Jahres gab der 21 Jahre alte Mitarbeiter der Recyclingfirma auf Steinwerder erfundene Wiegeprozesse in das Computersystem des Unternehmens ein, wie eine Polizeisprecherin sagte. Anschließend wurden dem angeblichen Lieferanten die entsprechenden Beträge für den Schrott gutgeschrieben – obwohl dieser gar kein Metall zur Wiederaufbereitung gebracht hatte.
Polizei Hamburg: Schrott-Betrüger ergaunern im Hafen mehr als 200.000 Euro
Den Verantwortlichen des Recyclingunternehmens fiel der Betrug nach einer gewissen Zeit auf und sie alarmierten die Behörden. Am Mittwochmorgen durchsuchten Beamte nun den Arbeitsplatz des 21-Jährigen, die Wohnungen der beiden Tatverdächtigen in Dulsberg und Tonndorf, sowie ihre Bankschließfächer.
- Reichsbürger in Haft: 66-Jähriger plante, Karl Lauterbach zu entführen
- Taxistreit auf Helgoland wird jetzt ein Fall fürs Gericht
- Aurubis muss Bilanzvorlage verschieben – wegen Metallklau
Neben diversen Unterlagen und Datenträgern stellten die Beamten dabei auch knapp 30.000 Euro vom Firmenkonto des angeblichen Schrottlieferanten sowie dessen Mercedes GLE Coupé sicher.
Polizei Hamburg: Schrott-Betrüger weiter frei
Das kriminelle Duo trafen die Polizisten zwar an, sie blieben nach einer Vernehmung aber frei. Für den direkten Gang ins Gefängnis reichten die Haftgründe laut Polizei nicht aus.