Hamburg. 66-Jähriger aus Bad Bramstedt soll Terroristen unterstützt haben. Die Gruppe wollte sich in Deutschland an die Macht putschen.
Ein mutmaßlicher Reichsbürger ist am Donnerstag in Schleswig-Holstein verhaftet worden, weil er unter anderem in eine geplante Entführung des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach verwickelt gewesen sein soll. Das teilten der Staatsschutz der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg und das LKA Schleswig-Holstein mit.
Beamte verhafteten den 66-Jährigen im Raum Bad Bramstedt, außerdem durchsuchten sie zwei Objekte. Konkret wird dem Mann laut der Mitteilung vorgeworfen, eine terroristische Vereinigung unterstützt zu haben. Außerdem bestehe der Verdacht, dass er sich einen scharfen Revolver mit Munition besorgt habe.
Reichsbürger in Schleswig-Holstein in Haft: 66-Jähriger plante, Karl Lauterbach zu entführen
Im Januar vergangenen Jahres habe sich die Gruppe demnach zusammengeschlossen, um die „freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland“ zu ersetzen. Stattdessen sollte ein „autoritär geprägtes Regierungssystem“ an die Macht gelangen. Dieses Regime sollte nach dem Vorbild der Reichsverfassung von 1871 handeln.
Um dieses Ziel zu erreichen, soll die Gruppierung mehrere Aktionen geplant haben, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Demnach sollen gezielte Sprengstoffanschläge auf die Energieversorgung geplant worden sein. Ein landesweiter Stromausfall sollte die Bundesrepublik, vor allem die Sicherheitsbehörden, über mehrere Wochen hinweg schwächen.
Reichsbürger sollen deutsche Bevölkerung von Medien abschirmen
Zudem sollen die mutmaßlichen Reichsbürger Pläne geschmiedet haben, um die Bevölkerung von Presse und Rundfunks abzuschirmen. Auch eine Entführung des Bundesministers Karl Lauterbach sei geplant gewesen.
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Erst am Mittwoch waren bundesweit Ermittler gegen die Reichsbürger-Szene vorgegangen. Im Fokus der Razzien in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Hessen stand die Vereinigung „Königreich Deutschland“. Unter anderem wird der Gruppierung vorgeworfen, eine illegale Krankenkasse gegründet und betrieben zu haben.