Buchholz/Buxtehude. Zweitligafrauen haben im Achtelfinale um den Handball-Pokal gegen Thüringer HC keine Chance. Buxtehude droht das Aus am Sonnabend.

Gegen den Erstliga-Spitzenverein hatten die Handball-Luchse ohnehin nur eine Minimalchance –und auch die Erwartungen ihrer Fans waren nicht gerade hoch. „Wenn wir 20 Tore werfen und nicht mehr als 35 einfangen, können wir zufrieden sein“, war vor dem Pokalspiel gegen den Thüringer HC aus ihren Reihen zu hören. Nach der 23:34 (11:19)-Niederlage der Zweitligafrauen aus der Nordheide im Achtelfinale um den Pokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB-Pokal) gegen den Tabellenvierten der 1. Frauen-Bundesliga war folglich niemand wirklich enttäuscht.

Im Gegenteil – die 140 Fans der Luchse feierten ihre Mannschaft für einen großen Kampf gegen einen übermächtigen Sieger. Am Sonnabend droht nun auch dem Buxtehuder SV das Aus im Achtelfinale um den DHB-Pokal der Frauen gegen einen vergleichbar starken Gegner. Zu Gast in der Halle Nord ist um 16 Uhr die Erstliga-Tabellendritte HSG Bensheim-Auerbach.

Das Spiel der Luchse gegen Thüringen ist schnell erzählt

Das Spiel der Luchse gegen Thüringen ist schnell erzählt. Ein Gegner auf Augenhöhe waren sie nur bis zur siebten Minute, als Hanne Nilsen Morlandsto einen Siebenmeter zum 4:4 verwandelte. Dann zogen die Gäste bis zur 10. Minute auf 9:4 aus ihrer Sicht davon. Torschützin des 9. Treffers war die frühere Buxtehuderin Annika Lott. Zur Pause lagen die Luchse mit acht Toren zurück.

Nach dem Seitenwechsel hatten sie ihre stärkste Phase, gewannen die ersten fünf Minuten mit 4:2 Toren. Auch dank einer großartigen Torhüterin Danique Trooster, die es in 17 Minuten Einsatzzeit auf fünf Paraden brachte und dabei einen Siebenmeter abwehrte. Damit erreichte sie die gleichen Werte wie auf der Gegenseite die international erfahrene und 75malige deutsche Nationaltorhüterin Dinah Eckerle in 26 Minuten. Die hat mit Thüringen und der SG BBM Bietigheim bereits sieben deutsche Meisterschaften gewonnen.

Trainer Dubravko Prelcec ist mehr als nur zufrieden

Die besten Werferinnen in diesem Pokal-Achtelfinale waren aufseiten des THC die Holländerin Nathalie Hendrikse und die deutsche Nationalspielerin Annika Lott mit acht und sechs Treffern. Für die Luchse erzielten Levke Kretschmann (6) und Hanne Nilsen Morlandsto (5) die meisten Treffer. Trainer Dubravko Prelcec war mehr als nur zufrieden. „Jedes Ergebnis unter 20 Tore ist ein Erfolg“, sagte er. „Wir haben uns gut geschlagen. Am Ende hätten wir uns etwas cleverer anstellen können, dann hätte es zu einem noch besseren Ergebnis gereicht.“

BSV-Frauen haben die ersten zwei Punkte der Saison eingefahren

Nach nur drei Wochen kommt die HSG Bensheim/Auerbach schon wieder nach Buxtehude in die Halle Nord. Anlass ist diesmal allerdings kein Spiel in der 1. Frauen-Bundesliga, sondern ein Achtelfinalspiel im DHB-Pokal. In der Bundesliga hatte der Buxtehuder SV zu Hause mit 24:30 verloren. Die Leistung seines Teams bezeichnete BSV-Trainer Dirk Leun als „maximal enttäuschend“.

Doch seitdem sind nicht nur drei Wochen vergangen. Inzwischen haben die BSV-Frauen auch die ersten zwei Punkte der Saison eingefahren. Und sie wollen es im Pokal gegen die „Flames“ besser machen als in der Liga. Dirk Leun: „Wir wollen Bensheim diesmal vor schwerere Aufgaben stellen und mehr in die Waagschale werfen als beim ersten Spiel.“

Doch einfacher dürfte es nicht werden. Immerhin hat die HSG Bensheim gerade den Thüringer HC mit 30:29 geschlagen. Leun: „Bensheim ist insgesamt eine gute Mannschaft mit der Schlüsselspielerin Kim Naidzinavicius. Wir müssen eine bessere Abwehr stellen, darauf wird es ankommen. Dann werden wir sehen, zu was das reicht.“

Personell hat der Buxtehuder SV Sorgen

Personell hat der Buxtehuder SV Sorgen. Teresa von Prittwitz kämpft mit einem grippalen Infekt, Kalia Klomp hat Beschwerden im Oberschenkel und Laura Kuske verletzte sich am Fuß. Ihr Einsatz am Samstag steht noch nicht fest. Etwas Positives nimmt der BSV mit in die Pokal-Partie. Leun: „Das Team trainiert gut und intensiv. Wir wollen die gute Trainingswoche mit ins Spiel nehmen.“

Nach dem zuletzt erzielten 30:24 gegen die HSG Bad Wildungen Vipers ist beim BSV nach Anlaufschwierigkeiten jetzt der Knoten geplatzt, glaubt Dirk Leun. „Nach den zwei enttäuschenden Niederlagen tut es der Mannschaft jetzt gut, den ersten Sieg erzielt zu haben. Wir haben gegen die Vipers alles reingehauen – jede Spielerin hat sich nach dem Ball geworfen mit allem, was sie haben. Das muss man machen, wenn es im Sport mal nicht so läuft“, zeigte sich BSV-Trainer Dirk Leun zuletzt erleichtert.

Im Pokal bekommen es die Buxtehuderinnen mit einem Brocken zu tun

Und hofft, dass es der erwartete Befreiungsschlag war für das Team um die 10fache Torschützin Isabelle Dölle. Denn im Achtelfinale des DHB-Pokals bekommen es die Buxtehuderinnen mit einem echten Brocken zu tun. Die HSG Bensheim/Auerbach strotzt nach dem Sieg gegen den Thüringer HC am 2. Spieltag nur so vor Selbstvertrauen und wird nicht ohne Grund als das Team der Stunde bezeichnet.

„Wir haben wie die Löwen gekämpft und in der Abwehr alles investiert“, freute sich deren Trainerin Heike Ahlgrimm über den Sieg gegen Thüringen. Ahlgrimm, die auf 90 Einsätze in der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und die Teilnahme an einer Europa- und einer Weltmeisterschaft zurückblicken kann, spielte von 2000 bis 2002 für den Buxtehuder SV.

Sie hat die HSG Bensheim/Auerbach 2017 in die 1. Bundesliga geführt. Ihr Team geht nach einem spielfreien Wochenende als Favorit in das Spiel am Sonnabend. Doch so chancenlos wie die Luchse gegen Thüringen dürfte der Buxtehuder SV nicht in die Partie gehen.