Harburg. Aus Müllhalden werden Blühinseln: Kinder und Jugendliche starten Pflanzaktion. Projekt soll Harburgs Schmuddelecken verschönern.

Das Artenvielfalts- und Klimaschutz-Projekt „Harburg blüht“ zieht Kreise, auch dank junger Harburger. Im Frühjahr nahm es seinen Anfang – und wird seither von Akteuren aus Bildung, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft getragen. Am Montag wurde in Kooperation mit dem Phoenix-Center eine neue Blühinsel geschaffen.

Nach den spätsommerlichen Hochtemperaturen der letzten Tage kam der graue, leichte Nieselregen nicht ungelegen, als gegenüber vom Phoenix-Center eine neue lokale Bienentankstelle eingeweiht wurde.

Augenweide und Wohlfühlfaktor für Passanten sowie öffentlicher Lerngarten

Der „Phoenixgarten“, wie die eingezäunte Grünfläche am Seevekanal in Anlehnung an den Sponsor getauft wurde, erfüllt mehrere Aufgaben. Neben Nahrungsangebot und Insektenhabitat für Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln und Co, ist er, wie Donata Predic, Leiterin des Beteiligungsprojektes „Harburg blüht“, erklärte, auch Augenweide und Wohlfühlfaktor für Passanten sowie ein öffentlicher Lerngarten - mitten in der Stadt.

Über die Hälfte der 30 Gäste, die Sergei Vadiaev, Center Manager vom Phoenix-Center Harburg, begrüßen konnte, waren Kinder und Jugendliche aus dem Löwenhaus. Sie haben seit März 2023 – unter fachkundiger Anleitung und tatkräftiger Unterstützung aus der Anwohnerschaft – die Blühwiesenoffensive vor ihrer Haustür rund um den Hermann-Krieger-Platz hoch motiviert mitgestaltet.

Dönertüten, Getränkeflaschen und -dosen, Plastikbecher und anderen Unrat weggeräumt

Sie waren es auch hauptsächlich, die ihre Ärmel hochkrempelten und für wilde Stadtbewohner heimische Pflanzen wie etwa Lavendel, Katzenminze, Roter Sonnenhut, Storchenschnabel, Wiesensalbei, Sommerspier und Schafgarbe in die vorbereitete Erde brachten.

Warum es genau diese Pflanzen sein mussten, erfuhren sie vor der Buddelaktion von den NaBu-Akteuren Bernd Hönig und Gert Jürgen Hanebeck: Es handele sich um mehrjährige, heimische Stauden, die trockenresistent sind und durch ihren offenen Stempelstand sowie den hohen Pollen- und Nektargehalt besonders bienenfreundlich sind. Bei der anschließenden Befreiung der Umgebung von unachtsam weggeworfenen Dönertüten, Getränkeflaschen und -dosen, Plastikbechern und anderem Unrat bekamen die Kinder und Jugendlichen natürlich Hilfe.

„Da müssen wir Erwachsenen jetzt aber mit anfassen,“ fand Houda Mbarek, die langjährige Leiterin des ASB Löwenhauses. Nach getaner Arbeit an der frischen Luft ging es mit den Kindern ins Phoenix Center zur aktuellen Ausstellung „Mathemagie“. Zum krönenden Abschluss gegen 17 Uhr spendierte Sergei Vadiaev allen Phoenix-Gärtnerinnen und Einweihungsgästen zwei Kugeln Eis.