Finkenwerder. 2022 war Jette Kuhn Jugend-Europameisterin. Nun steigerte sie sich bei den Welttitelkämpfen nach wenig gelungenem Auftakt enorm.

Einmal mehr hat die Ju-Jutsu-Abteilung des TuS Finkenwerder unter Beweis gestellt, dass Nachwuchskämpferinnen von der Elbinsel international zu den besten gehören. Jüngstes Highlight ist die Bronzemedaille für die 15 Jahre alte Jette Kuhn bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Astana, der Hauptstadt von Kasachstan. Sie war nicht die einzige Ju-Jutsu-Sportlerin aus Finkenwerder, die das Ticket zur Jugend-WM gelöst hatte.

Finkenwerders Antonia Vellguth verletzt sich in der Vorbereitung

Neben Kuhn hatte der Bundestrainer auch Antonia Vellguth nominiert. Beide hatten im vergangenen Jahr mit Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften ihre Extraklasse unter Beweis gestellt. Allerdings verletzte sich Antonia Vellguth in der diesjährigen WM-Vorbereitung so stark, dass sie nicht aktiv am Weltturnier teilnehmen konnte. Dennoch flog die 19-Jährige mit nach Astana und unterstützte mit ihren Erfahrung die Kolleginnen und Kollegen aus der Nationalmannschaft.

An vier Wettkampftagen kämpften insgesamt 1200 Athletinnen und Athleten aus 48 Nationen um Titel und Medaillen. Jette Kuhn, die im Frühjahr 2022 Europameisterin geworden war, startete in der Altersklasse U16 und in der Gewichtsklasse über 63 Kilogramm. Acht Kämpferinnen bewarben sich in dieser Kategorie um vier Medaillen – so wie es in Kampfsportdisziplinen üblich ist.

Nach Auftaktniederlage ist für Jette Kuhn maximal Bronze möglich

Bereits nach der Auftaktniederlage waren Gold und Silber für Jette Kuhn unerreichbar. Sie fand nicht richtig in die Auseinandersetzung mit einer Polin und konnte sich nicht durchsetzen. Umso motivierter startete das Talent aus Finkenwerder in den zweiten Kampf gegen einen Gegnerin des Gastgeberlandes Kasachstan. Jette Kuhn setzte schnell wichtige Treffer und konnte ihre technischen Fähigkeiten demonstrieren.

Jette Kuhn vom TuS Finkenwerder mit ihrer Bronzemedaille vor einem Plakat der Jugend-Weltmeisterschaften.
Jette Kuhn vom TuS Finkenwerder mit ihrer Bronzemedaille vor einem Plakat der Jugend-Weltmeisterschaften. © TuS Finkenwerder | Ines Kuhn

Allerdings musste sie auch einige – in dieser Altersklasse verbotene – Kopftreffer einstecken, für die ihre Gegnerin mit Strafpunkten sanktioniert wurde. Nach einer dieser verbotenen Aktionen musste die deutsche U16-Kämpferin vom Ärzteteam der deutschen Mannschaft auf der Matte behandelt werden. Bei einer 25:11-Führung der Deutschen wurde die Kasachin aufgrund eines weiteren verbotenen Schlages zum Kopf disqualifiziert.

Technische Überlegenheit und vorzeitiger Sieg im Bronzekampf

Damit hatte Jette Kuhn ihren zweiten Jugend-WM-Kampf gewonnen und stand im abschließenden Kampf des Tages im Bronzematch. Sie traf auf eine von zwei russischen Nachwuchsathletinnen, die unter neutraler Flagge an der WM teilnahmen. Auch diesmal setzte Jette Kuhn wichtige Treffer und ging schnell in Führung. Die Jugendliche vom TuS Finkenwerder ließ nicht nach, spielte ihre technische Überlegenheit aus und gewann schließlich vorzeitig durch Ippon, einen vollen Punkt.

Damit ging eine Bronzemedaille der Jugend-Weltmeisterschaften 2023 an Jette Kuhn und den TuS Finkenwerder. Viel Zeit für eine Feier vor Ort blieb nicht. Schon wenige Stunden später ging es um 2 Uhr nachts mit dem Mannschaftsbus zum Flughafen.

Trainer, Familie und Freunde empfangen Jette Kuhn in Hamburg

Es folgten ein siebenstündiger Flug nach Frankfurt und eine fünfstündige Bahnfahrt zurück nach Hamburg. Dort konnte der Erfolg endlich so richtig genossen werden: Trainer, Familie und Freunde erwarteten schon ihre WM-Bronzemedaillen-Gewinnerin.