Winsen. Bezirksliga-Team von Trainer Marinus Bester gewinnt Winsener Stadtderby 2:0 gegen Borstel-Sangenstedt. Was der Verlierer dennoch mitnimmt.

„Freitagabend-Siege sind schön!“, hallte es nach dem 2:0 (2:0)-Erfolg gegen den MTV Borstel-Sangenstedt aus dem Mannschaftskreis der SG Scharmbeck-Pattensen-Ashausen. Für die von Marinus Bester trainierten Gastgeber war es der zweite Sieg im dritten Saisonspiel der Fußball-Bezirksliga zwei. Nicht nur wegen des Freitagabends ein besonders süßer – auch Erfolge in Winsener Stadtderbys sind schön.

Trainer Marinus Bester lobt das Pressing seiner Mannschaft

Im Pattensener Waldstadion hatte Philipp Werner für die Hausherren die erste Gelegenheit zur Führung. Nach einer Ecke zielte er aus fünf Metern jedoch über das Tor (5. Minute). Auf der anderen Seite vergab Marvin Mißfeld nach einer Hereingabe von Christopher Blunk (8.). „Ich bin begeistert, wie meine Mannschaft in der ersten Halbzeit Pressing gespielt und bei diesen Temperaturen durchgehalten hat“, sagte SG-Trainer Marinus Bester.

Es, das Team, wurde belohnt. Erneut Philipp Werner setzte sich über die linke Seite durch und flankte in die Mitte, Markus Debey brachte den Ball aus zwei Metern aber zunächst nicht über die Linie. Der SG-Fußballer blieb angeschlagen im Borsteler Tor liegen. Sein Teamkamerad Felix Zabiensky bekam den abgewehrten Ball vor die Füße und versenkte ihn aus 16 Metern Entfernung zur 1:0 Führung (12.).

Torhüter irritiert? Diskussionen nach Scharmbecks Führungstor

Es gab einige Diskussionen und Beschwerden von Seiten des MTV Borstel-Sangenstedt. Allerdings erkannte Schiedsrichter Fabian Klein – nach Rücksprache mit seinem Assistenten an der Linie – weder in dem im Tor liegenden Spieler noch in einem weiteren SG-Spieler am Fünfmeterraum eine Irritation von Borstels Torhüter Marcel Soetebier. Keine Beeinträchtigung, kein Abseits, der Treffer zählte.

Borstel hielt kämpferisch dagegen. Ein Kopfball von Tim Bruns strich über die Latte (20.). Die SG entfachte aber mit mehr Druck. Jan-Niklas Schulga tauchte frei vor dem Tor auf, zielte an Keeper Soetebier, allerdings auch am Tor vorbei (31.). Fünf Minuten später setzte er den Ball nach einer Flanke von Vincent Grzywaczewski auf den zweiten Pfosten über die Latte.

Vincent Grzywaczewski erzielt noch in der ersten Hälfte das zweite Tor

Das zweite Tor für die Gastgeber lag in der Luft und sollte noch in der ersten Halbzeit fallen. Schließlich legte Moritz Bahn den Ball im Anschluss an einen Eckball mit dem Hinterkopf zurück in den Fünfmeterraum. Dort traf Grzywaczewski mit dem Rücken zum Tor stehend zum 2:0 (41.) für die SG Scharmbeck-Pattensen-Ashausen.

Die Hausherren schalteten in der zweiten Halbzeit einen Gang zurück. Gästetrainer Marcel Hagemann sah seinen MTV Borstel-Sangenstedt jetzt besser nach vorne spielen, aber hundertprozentige Chancen blieben aus. „Wenn wir einen gemacht hätten, wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden“, so Hagemann, der zu Saisonbeginn von den Regionalligafrauen aus Jesteburg zu den Herren nach Borstel gewechselt war.

Nach dem Seitenwechsel kann Borstel einige Torchancen nicht nutzen

„Einen machen können“ hätte in der 49. und 70. Minute Marvin Mißfeld, der sich dem Tor gefährlich näherte. Auf der anderen Seite verpassten es die Scharmbecker, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Vincent Grzywaczewski (65.), der eingewechselte Leo Padin-Castineiras (75.), Philipp Werner (90.+1) und Felix Zabiensky vergaben oder wurden von Keeper Soetebier gestoppt.

Am verdienten Sieger gab es nichts zu deuteln. „Borstel fehlte die Erfahrung“, stellte SG-Trainer Marinus Bester fest. Er hatte auf dem Spielberichtsbogen fünf Akteure des Jahrgangs 2004 entdeckt. Auch Scharmbeck-Pattensen-Ashausen musste improvisieren, konnte dabei aber auf mehr Erfahrung zurückgreifen. „Ich bin erst mal froh, dass wir die Punkte vier bis sechs eingefahren haben“, sagte Bester, der ebenfalls zu Saisonbeginn übernommen hat.

„Haben heute mehr gelernt als aus dem Sieg gegen Elbmarsch“

Am Ende saß Borstels Kapitän Tim Bruns ausgepumpt auf dem Rasen. „Respekt vor der Truppe“, lobte er seine Mitspieler. Auch Trainer Marcel Hagemann sah, dass sein Team alles reingeworfen hatte. „Die junge Mannschaft hat alles gegeben, nie aufgegeben und mehr gelernt als aus dem Sieg gegen Elbmarsch.“ In der Vorwoche war dem MTV Borstel-Sangenstedt ein überraschend deutliches 6:0 gegen die Eintracht Elbmarsch gelungen.

Die Fußballer aus Drage, Marschacht und Tespe präsentierten sich am Sonnabend gut erholt. Im zweiten Kreisderby besiegte die Eintracht den Aufsteiger SG Estetal mit 5:2 (3:0). Die Treffer für das Team von Trainer Jan Flindt erzielten Niklas Behrens, Leeroy-Clint Schütt, Tom Luca Hagen, Simon Kopka und Estetals Leon van den Eeckhaut per Eigentor.

Kommenden Sonntag reist Scharmbeck zum Aufsteiger SG Estetal

Für die Gäste trafen Isa Buzhala und Maximilian Köster zu Beginn der zweiten Hälfte zum zwischenzeitlichen 2:3 aus Estetaler Sicht. Am kommenden Sonntag, 27. August, um 15 Uhr empfängt die SG Estetal die SG Scharmbeck-Pattensen-Ashausen in Kakenstorf.