Kakenstorf/Sprötze. Bezirksliga-Aufsteiger verliert auch das erste Heimspiel 1:3 gegen Eintracht Munster. Was das Schützenfest in Sprötze damit zu tun hat.
Dass die Fußballer der SG Estetal ihr Heimspiel am Wochenende des Schützenfestes an einem Sonnabend austragen, hat eine lange Tradition. Dieses Jahr allerdings nicht wie üblich in Sprötze, wo die Schützen feiern, sondern auf dem Sportplatz in Kakenstorf. Nicht nur deshalb wird ihnen die 1:3 (1:1)-Niederlage gegen Eintracht Munster lange in Erinnerung bleiben.
Die Begegnung am zweiten Spieltag der Bezirksliga zwei war gleichzeitig die Heimpremiere in der neuen Liga: nach der Meisterschaft in der Kreisliga Harburg und dem Aufstieg auf Bezirksebene. Dort aber auch die zweite Niederlage im zweiten Punktspiel der neuen Saison.
Spielgemeinschaft aus SV Trelde-Kakenstorf und TSV Sprötze
Die SG Estetal ist eine Fußball-Spielgemeinschaft der Stammvereine SV Trelde-Kakenstorf von 1950 e.V. und TSV Sprötze von 1926 e.V.. Als Datum der Gründung ist der 1. Juli 1975 verbrieft; die Devise damals lautete „Vereint sind wir stärker“. 2013 stieg die Erste Herren in die Kreisliga auf, 2018 gewann der Verein den Harburger Kreispokal. Im Jahre 2023 war der Aufstieg in die Bezirksliga ein weiterer sportlicher Höhepunkt für die SG Estetal.
Nach 28 Kreisliga-Spieltagen und nur drei Niederlagen standen am Ende der Vorsaison 65 Zähler für die SG Estetal zu Buche, einer mehr als für Vizemeister TuS Nenndorf. Im Saisonendspurt war die SG Estetal elf Partien in Folge ungeschlagen geblieben. Doch diese Erfolgsserie ist in der neuen Saison in der neuen Liga gerissen. Erst schieden die Fußballer aus Trelde und Sprötze im Wettbewerb um den Bezirkspokal nach einem 1:5 gegen den TV Meckelfeld aus, dann verloren sie ihr erstes Bezirksligaspiel mit 3:4 beim MTV Egestorf.
Kreisliga-Meister mit einem Punkt Vorsprung vor TuS Nenndorf
Umso größer waren die Erwartungen, aber offensichtlich auch die Nervosität vor der Heimpremiere in der Bezirksliga. Kaum hatte das Spiel gegen Munster begonnen, da landete der Ball auch schon im eigenen Tor und die Kicker der SG Estetal auf dem harten Boden der Realität. Zu allem Überfluss war es mit Jascha Peters ein eigener Spieler, der den Ball in der ersten Spielminute unglücklich zum 0:1 über die Torlinie drückte.
Ein „Katastrophentor“ nannte Co-Trainer Sascha Mummenhoff, der Trainer Marco Spangenberg (Urlaub) vertrat, das frühe 0:1 später. Von diesem Schock mussten sich die Estetaler erst einmal erholen. Sie kamen aber langsam immer besser ins Spiel und in der 24. Minute durch Steffen Glade zum 1:1. Nach einem Schuss von Isa Buzhala beförderte er den schlecht geklärten Ball aus zwei Metern Entfernung mit einer artistischen Einlage am gegnerischen Torwart vorbei.
Artistisch – Steffen Glade trifft nach gut 20 Minuten zum Ausgleich
Mit 1:1 ging es in die Pause. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann ganz ordentlich angefangen“, analysierte Sascha Mummenhoff. „Da waren wir nach meinem Gefühl dem 2:1 näher als der Gegner seinem zweiten Tor.“ Doch dann wurde seiner Mannschaft eine bekannte Schwäche zum Verhängnis. „Wir können Eckbälle nur schlecht verteidigen,“ sagte der Co-Trainer. Und aus einem Ball, der aus dem Viertelkreis an der Eckfahne in den Strafraum getreten wurde, resultierte denn auch das 1:2 (75.) und ein zweiter unglücklicher Rückstand.
„Der Rest war dem Spielverlauf geschuldet,“ sagte Sascha Mummenhoff. „Wir haben aufgemacht, und der Gegner schießt das Tor“. Allerdings ein sehr spätes, nach dem 1:3 (90.+4) beendete der Unparteiische die Partie, ohne den Anstoß noch ausführen zu lassen. Es war ein kurioser letzter Treffer, bei dem der in den Himmel geschlagene Ball zweimal aufprallte, bevor er sich über Estetals Torhüter Jan Hendrik Glade ins Tor senkte.
Co-Trainer Mummenhoff: „Haben die größten Defizite in der Offensive“
„Wir werden in der neuen Liga wohl noch einiges Lehrgeld zahlen müssen“, glaubt Sascha Mummenhoff. Wie schon im ersten Ligaspiel in Egestorf. „Da lagen wir 3:1 in Führung und haben am Ende mit 3:4 verloren.“ Beide Bezirksligaspiele hätten aber gezeigt, dass seine Mannschaft auf Bezirksebene mithalten könne. Die größten Defizite habe man in der Offensive.
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Mummenhoff: „Nach vorn war das heute wieder viel zu wenig.“ Aber man habe personelle Alternativen. Der Co-Trainer nennt Namen wie Steffen Westerhoff, Ben Apel, Maximilian Köster, Ralph Kohn und Tom Künzer, die gegen Munster aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei waren. Einige Spieler hätten Trainingsrückstände oder wären nach Verletzungen noch nicht fit.
Personelle Alternativen machen Hoffnung auf den Klassenerhalt
In der neuen Saison könne es nur darum gehen, die gerade erklommene Liga zu halten. „Wir wollen uns möglichst schnell in der Bezirksliga etablieren“, sagt Sascha Mummenhoff, der zuletzt den TV Welle in der Kreisliga trainierte und von Headcoach Marco Spangenberg zur SG Estetal geholt wurde.