Lüneburg/Wulfsen. Gemeinsam mit Barbara Rosiny und Dark Beluga unterstreicht der 30-Jährige vom Team Timeloh Hof erneut seine internationale Klasse.
Mit Superlativen sollte man gemeinhin vorsichtig sein. „Dieses Longenführerin-Pferd-Gespann ist aktuell das erfolgreichste der Welt“, schreibt in einer Pressemitteilung Katharina Teege aus dem Vorstand des Fördervereins Team Timeloh Hof für Voltigieren. Fakt ist, dass Voltigierer Jannik Heiland aus Wulfsen, Longenführerin Barbara Rosiny aus Lüneburg und das Pferd Dark Beluga FRH bei den Europameisterschaften 2023 in Schweden erneut eine herausragende Rolle gespielt haben. Mit zwei Medaillen ist das seit vielen Jahren erfolgsverwöhnte Trio in die Lüneburger Heide zurückgekehrt.
Triple-Championat – Premiere in der Szene der Voltigierer
Für die internationale Szene der Voltigierer war die Veranstaltung im schwedischen Flyinge eine Premiere. Bei diesem Triple-Championat wurden erstmalig die Senioren-Europameisterschaften der Männer und Frauen sowie die Weltmeisterschaften der Junioren (U18) und der sogenannten Young Vaulters (U21) zeitgleich und gemeinsam an einem Ort ausgetragen. Sechs Tage lang drehte sich in der 1000-Einwohner-Gemeinde im Süden Schwedens alles um das Voltigieren.
Bei ihrem fünften Championat in Folge präsentierten sich Jannik Heiland, Barbara Rosiny und Dark Beluga FRH erneut in hervorragender Form. Sie starten für das Team Timeloh Hof, das ist die Voltigierabteilung des Reit- und Fahrvereins (RuF) Dachtmissen.
Drei Teile an drei Tagen: Pflicht, Technikprogramm und Kür
In den ersten Tagen stand die Einzelkonkurrenz um den Europameistertitel der Männer auf dem Zeitplan. Mit einer sauberen Pflicht und einer Wertnote von 8,471 Punkten startete Jannik Heiland aussichtsreich in den Wettkampf. Er belegte den zweiten Platz – besser war nur Quentin Jabet aus Frankreich (8,754 Punkte).
Auf dem dritten Platz sortierte sich vorerst Heilands langjähriger Kumpel Thomas Brüsewitz (Köln) mit einer Wertnote von 8,441 ein. Tags darauf folgte als zweite Teildisziplin das Technikprogramm, in dem der Franzose erneut seine Dominanz demonstrierte und die Gesamtführung ausbaute. Die beiden Deutschen tauschten die Plätze – Brüsewitz lag nun auf dem Silberrang vor Jannik Heiland, der das Technikprogramm „nur“ als Viertbester abschloss.
Vizeweltmeister aus Frankreich wird Europameister vor einem Landsmann
Richtig spannend wurde es in der abschließenden Kür, die mit 50 Prozent in die Gesamtwertung einfließt. „In dem aufregenden Finale zeigte Jannik eine brillante Kür und erhielt dafür als bester Deutscher die Bronzemedaille“, sagte Katharina Teege vom Team Timeloh Hof. Der 30-Jährige, der ursprünglich aus Maschen (Gemeinde Seevetal) stammt, zeigte die drittbeste Kür der Konkurrenz.
Hinter Heiland folgten seine Freunde Thomas und Viktor Brüsewitz als Vierter und Fünfter. Gold und Silber gingen nach Frankreich: Vizeweltmeister Quentin Jabet gewann vor seinem Landsmann Theo Gardies.
Deutschland mit Jannik Heiland gewinnt Gold im Nationenpreis
Den Abschluss des Triple-Championats bildete der Nationenpreis. In dieser besonderen Prüfung treten pro Nation jeweils zwei Einzelvoltigierer und die Mannschaft in einem weiteren Kürumlauf gegeneinander an. Als zuvor bester Deutscher in der Männer-Einzelkonkurrenz durften auch in diesem Jahr Jannik Heiland, Barbara Rosiny und Dark Beluga FRH die deutschen Farben im Nationenpreis repräsentieren.
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Gemeinsam mit der neuen Einzeleuropameisterin Kathrin Meyer (Norderstedt) und dem Europameisterteam aus Kölner turnten sie zur Goldmedaille. Es ist der erste EM-Titel für Deutschland im Nationenpreis überhaupt. Dahinter sicherten sich die Nationalmannschaften der Schweiz und aus Dänemark die weiteren Medaillen.
Zwölfte Championats-Medaille für Barbara Rosiny und Dark Beluga
Mit Gold und Bronze erreichten Dark Beluga FRH und Barbara Rosiny bereits ihre elfte und zwölfte Medaille bei großen internationalen Meisterschaften – im Pferdesport spricht man von Championaten. Neun davon erreichten das Erfolgsduo gemeinsam mit Jannik Heiland. „All diese Erfolge sind ohne ein starkes Team hinter dem Team nicht möglich. Daher gilt diesem ein großer Dank!“, so Vorstandsmitglied Katharina Teege abschließend.