Lüneburg. Volleyballer gewinnen erstes Europapokalspiel der Geschichte 3:0 gegen Serbiens Pokalsieger. Beste Stimmung bei 1000 Fans in der neuen Arena.
Unter den Tribünen stapelten sich noch Kartons und Baumaterialien, die Wege rund um die neue LKH Arena sind weder gepflastert noch asphaltiert. Auch auf den Sitzen der nicht freigegeben Zuschauerblöcke lag dicker Staub. Die 995 Volleyball-Fans der SVG Lüneburg störte das aber herzlich wenig, zu überzeugend war der 3:0 (25:20, 25:21, 25:22)-Sieg gegen den serbischen Pokalsieger OK Ribnica Kraljevo im CEV-Cup. „Vor dem Spiel hieß es, dass knapp 1000 Leute kommen. Angefühlt hat es sich wie mindestens 2000. Die Fans haben uns sehr gepusht“, sagte Jannik Pörner, der den Matchball beim ersten Europapokalspiel in der Vereinsgeschichte der SVG Lüneburg verwandelte.
Fans feiern ihre Mannschaft bei einer Ehrenrunde ausgiebig
Aus den Boxen der neuen Arena dröhnten Bässe, die den Holzbalken an der Decke der alten Gellersenhalle nicht gutgetan hätten. „Das hier hat schon ein bisschen mehr Bumms als in der Gellersenhalle“, sagte Top-Scorer Pörner (18 Punkte) über die Arena-Premiere. Kurz zuvor waren Hunderte Klatschpappen auf die Spieler hinabgeregnet, die Mannschaft wurde bei einer Ehrenrunde ausgiebig gefeiert.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase fand Lüneburg Mitte des ersten Satzes mit Pörner und Michel Schlien zu seinem starken Blockspiel. Nachdem Arthur Nath den längsten Ballwechsel des Spiels mit einem klugen Schlag gegen den serbischen Block für die SVG entschieden hatte, war mit 19:12 bereits die Vorentscheidung gefallen. Lüneburg ließ etwas nach, Trainer Hübner murrte an der Seitenlinie. In Gefahr geriet der erste Satzgewinn der Lüneburger Europapokalgeschichte aber nicht mehr.
Gastgeber nutzen technische Schwächen im Annahme- und Blockverhalten
Auch im zweiten Satz setzte die SVG ihren beeindruckend abgezockten Auftritt fort. Nach starken Angriffsschlägen durch die Mitte nutzten die Hausherren auch technische Schwächen der Gäste im Annahme- und Blockverhalten aus, sodass schnell eine 9:4-Führung auf den riesigen LED-Wänden leuchtete.
Spielerisch überraschten die Lüneburger immer wieder – bezeichnend, dass ausgerechnet Zuspieler Joseph Worsley den Angriff zum 25:21-Satzgewinn verwandelte. Im dritten Satz tat sich Lüneburg lange schwer, drehte den Satz aber mit einer Aufschlagserie von Jordan Ewert. Am Ende waren es ein spektakulärer Block von Schlien, gefolgt von einem Ass von Auke van de Kamp, die auch den dritten Satz auf die Seite der SVG zog.
Das Rückspiel am kommenden Mittwoch wird neue Herausforderung
Schon am Donnerstag wurde der Volleyballboden ausgebaut, die Arena wieder zur Baustelle umfunktioniert. Am kommenden Mittwoch steht das Rückspiel in Serbien an. „Es war ein schöner, es war ein wichtiger Start. Noch ist nichts entschieden. Die werden giftig sein und uns nochmal herausfordern. Ich denke aber, wenn wir unser Niveau spielen, werden wir die bessere Mannschaft sein“, prophezeite Hübner. Vorher steht für die SVG Lüneburg noch ein Bundesligaspiel auf dem Programm. Am Sonnabend, 17.30 Uhr, beginnt das Niedersachsenderby bei den TSV Giesen Grizzlys in Hildesheim.
Im Viertelfinale des DVV-Pokals haben die SVG-Männer eine auf den ersten Blick lösbare Aufgabe. Das Team von Trainer Stefan Hübner muss am Dienstag, 23. November, um 19 Uhr auswärts beim TSV Haching München antreten. Die weiteren Paarungen lauten United Volleys Frankfurt gegen Berlin Recycling Volleys, SWD Powervolleys Düren gegen VfB Friedrichshafen und WWK Volleys Herrsching gegen Helios Grizzlys Giesen. Das Punktspiel Mitte Oktober hatten die Lüneburger mit 3:0 beim bayerischen Bundesliga-Schlusslicht gewonnen.