Harburg. Nach neun Monaten Bauzeit nimmt der Harburger Sport-Club den neuen Kunstrasenplatz am Rabenstein in Betrieb. Offizielle Eröffnung am 3. Juli.

Die Sonne scheint über der nahen Außenmühle und lässt das frische Grün noch leuchtender strahlen. Auf den Bänken am Rande unterhalten sich angeregt einige Eltern und beobachten den Nachwuchs bei der sportlichen Betätigung. Die kräftige Stimme eines Trainers hallt über die Anlage und sagt die nächste Übung an.

Eine offizielle Eröffnung mit reichlich Prominenz – die wird es auch geben – benötigen die jungen Fußballer des Harburger Sport-Clubs (HSC) nicht. Längst haben sie ihren neuen Sportplatz am Rabenstein im Harburger Stadtteil Marmstorf in Beschlag genommen. Drei oder vier Mannschaften gleichzeitig trainieren auf dem frischen Grün, das vergleichsweise hell daherkommt. Kein Wunder: der Harburger SC verfügt seit wenigen Tagen über einen neuen Kunstrasenplatz.

Neben dem Fußball-Großspielfeld noch eine Bewegungsfläche

Das Fußball-Großspielfeld ist etwa 64 Meter breit und 100 Meter lang. Daneben gibt es, ebenfalls mit Kunstrasen belegt, eine sogenannte Bewegungsfläche in den Maßen eines Handballfeldes (20 x 40 Meter). Dort können die jüngsten Juniorenteams Punktspiele austragen und Senioren trainieren. Ringsherum ist noch nicht alles fertig. Flatterbänder schützen frisch eingesäten Rasen neben alten Tribünenstufen vor Fußabdrücken, die aus Uwe Seelers Zeiten bekannten Kopfballpendel müssen noch aufgebaut werden, und auch sonst fehlt an der einen oder anderen Stelle die endgültige Abnahme.

„Wir können sehr zufrieden sein“, sagt schon jetzt ohne Einschränkung der HSC-Vorsitzende Thorsten Hrdina. Das letzte Fußballspiel am Rabenstein wurde im Oktober 2020 ausgetragen, danach folgte der coronabedingte Abbruch der Saison, im August 2021 der erste Spatenstich.

Gutes Verhältnis zu Anwohnern und Nachbarvereinen ist dem HSC wichtig

Bei einem Pressetermin blickte Hrdina zurück auf die neunmonatige Bauzeit, die nicht ohne Überraschungen blieb. „Weil die Lehmschicht dicker als erwartet war, musste der Boden etwa eineinhalb Meter tief ausgetauscht werden. Das und andere kleinere Probleme haben den Bau um einige Wochen verlängert“, erzählt der Mann, der seit Herbst 2020 den 1200 Mitglieder großen Sportclub führt.

Stolz tragen einige Nachwuchsfußballer die Vereinsfahne des Harburger Sport-Clubs über den neuen Sportplatz.
Stolz tragen einige Nachwuchsfußballer die Vereinsfahne des Harburger Sport-Clubs über den neuen Sportplatz. © HA | Markus Steinbrück

„Wir haben immer versucht, die Anwohner zeitnah über den Baufortschritt zu informieren. Ein gutes Verhältnis ist uns auch in Zukunft wichtig“, sagt Hrdina, dessen Dank auch an das Bezirksamt Harburg und die Nachbarvereine geht. „Als wir keinen Sportplatz mehr hatten, haben sie uns mit Trainingszeiten unterstützt.“

Dabei könnten gerade die Nachbarvereine etwas neidisch auf den Harburger SC und seinen neuen Kunstrasenplatz blicken. „Die Projektgesellschaft, bestehend aus der Sparkasse Harburg-Buxtehude und der May-Gruppe aus Itzehoe, hat etwa 1,2 Millionen Euro für den Sportplatz Rabenstein aufgewendet“, sagte Sophia Aßmann, die Leiterin des Sparkassen-Beratungscenters in Harburg.

Ersatz für Wohnungsbau auf dem alten Sportplatz am Lichtenauerweg

In Eißendorf hatte die Projektgesellschaft Lichtenauerweg GbR das Grundstück einer ehemaligen Sportanlage, auf dem der 2017 aufgelöste Sportverein Rot-Gelb Harburg zu Hause war, erworben, um etwa 200 Wohnungen zu bauen. Eine Voraussetzung für die Zustimmung des Bezirksamtes: für den abgängigen Platz am Lichtenauerweg müsse an anderer Stelle ein neuer Sportplatz geschaffen oder eine bestehende Anlage ertüchtigt werden. Die Millionensumme floss zur Gänze in das Projekt „Umwandlung eines Naturrasenplatzes in einen Kunststoffrasenplatz“ am Hölscherweg in Marmstorf.

Klar, dass nicht alle Harburger Vereine glücklich über diese Konzentration waren. Eigentümerin des Grundstücks am Rabenstein ist die Stadt Hamburg, sie stellt es dem Harburger SC auf Grundlage des Sportrahmenvertrages zur Verfügung. „Wir sind Nutznießer und dafür verantwortlich“, sagte Thorsten Hrdina.

Sparkasse Harburg-Buxtehude will sich mehr beim HSC engagieren

Als Begrüßungsgeschenk brachte die Vertreterin der Sparkasse Harburg-Buxtehude ein Netz voller Fußbälle mit. „Gern möchten wir intensiver als bisher die Förderung des Jugendsports beim HSC unterstützen“, kündigte Sophia Aßmann an. Diese Unterstützung kann der Club gut gebrauchen, denn schon vor Inbetriebnahme des neues Kunstrasens hat sich die Anzahl der Fußballmannschaften verdoppelt. Dank eines kräftigen Zuwachses in den jungen Jahrgängen hat der HSC derzeit neun Jugend- und sechs Erwachsenenteams im Spielbetrieb.

Offizielle Eröffnung am 3. Juli mit Testspiel gegen TuS Dassendorf

Das sportliche Aushängeschild, die erste Herrenmannschaft, steht im Mittelpunkt der Eröffnungsfeier am Sonntag, 3. Juli. Der Tag beginnt vormittags mit einem Jugendturnier. Um 17 Uhr absolviert der Tabellendritte der Bezirksliga fünf ein Freundschaftsspiel gegen den mehrfachen und aktuellen Oberligameister TuS Dassendorf.

Der Kontakt kam über die Trainer zustande. Alexander Reckewell (HSC) und Jean-Pierre Richter (Dassendorf) kennen sich aus Zeiten, als Reckewell noch Trainer beim FTSV Altenwerder und Richter beim Nachbarn FC Süderelbe war. Der Eintritt am 3. Juli ist frei, damit alle Interessierten ganz dicht rankommen an das frische und leuchtend helle Grün.