Harburg. Nach der langen Zeit der Vorbereitung wollen die Teams wieder in den Wettkampf. Zum Auftakt gibt es Pokalspiele.
Wochenlang gab es einen regelrechten Testspiel-Tourismus von Hamburg nach Niedersachsen. Weil Fußballspiele und das Training in größeren Gruppen in der Hansestadt noch nicht erlaubt waren, wichen zahlreiche Vereine in den Landkreis Harburg aus, kickten gegen die dortigen Bezirksligisten oder mieteten sich zum Training auf deren Sportanlagen ein. Damit ist jetzt Schluss. Seit dem 1. September darf auch in Hamburg wieder Fußball unter Wettkampfbedingungen gespielt werden. Am kommenden Wochenende, 19. und 20. September, beginnt die neue Saison mit der ersten Pokalrunde und Punktspielen in der Oberliga.
Eine überfällige Entscheidung des Senats
Mit großer Freude wurde die Entscheidung des Senats, Mannschaftssport in Hamburg weitestgehend wieder zu erlauben, auch beim Harburger Sport-Club (HSC) aufgenommen. Für den Präsidenten Erhard Erichsen war die Entscheidung überfällig. „Es wurde klugerweise nun nachvollzogen, was letztlich mit der Umgehungslösung Niedersachsen schon seit einigen Wochen faktisch stattfand.“ Seinen Club sieht Erichsen trotz der langen, coronabedingten Unterbrechung gut vorbereitet.
Hochmotiviert geht es in die Spielzeit
Die erste Herrenmannschaft, die weiter von Alexander Reckewell und Daniel Michaelis trainiert wird, startet hochmotiviert in ihre zweite Spielzeit in der Bezirksliga Süd. Nachdem das Ziel, keine Abstiegssorgen zu haben und im gesicherten Tabellenmittelfeld zu landen, in der abgebrochenen Saison souverän erreicht wurde (9. Platz mit ausgeglichener Bilanz), soll es laut Ligamanager Nazaret Kabasakaloglu ein Stück weiter nach vorn gehen: „Wir wissen, dass wir uns gut verstärkt haben. Wir wissen aber auch, dass wir nicht die finanziellen Mittel anderer Vereine in der Liga haben. Daher würden wir uns freuen, wenn wir es unter die ersten Sechs schaffen.“
Die Ligamannschaft musste zwar einige Leistungsträger abgeben, hat auf der anderen Seite aber auch Qualität einkaufen können. Unter anderem konnten Daniel da Rocha Pereira (SV Wilhelmsburg), Dennis Kaya, Adulai Balde, Emanuel Rossa (alle FTSV Altenwerder), Illias Shir (Inter 2000) und Benjamin McCash (Viktoria Harburg) für einen Wechsel an den Rabenstein begeistert werden.
Ligamannschaft hat sich gut verstärkt
Besonders freut sich das Trainerduo über „Neuzugang“ Joshua Krahe, der seit seinem sechsten Lebensjahr beim HSC kickt und als Kapitän der Zweiten Herren maßgeblich am Aufstieg in die Kreisklasse A beteiligt war. Für Alexander Reckewell ist der Sprung von Krahe in die Erste Herren eine Bestätigung für die gute Zusammenarbeit zwischen beiden Herrenteams. „Wir trainieren zu den gleichen Zeiten und arbeiten als Trainer eng und kooperativ zusammen. Wir werden in den nächsten Monaten sicherlich noch den einen oder anderen jungen Spieler der Zweiten bei uns einbauen. Die haben wir alle im Blick.“
Die Zweite Herren des Harburger SC, deren Akteure vornehmlich aus der eigenen Jugend hervorgegangen sind, schaffte als eines der jüngsten Teams im ersten Anlauf den Aufstieg in die Kreisklasse A. Den oft schwierigen Übergang vom Nachwuchs- in den Herrenbereich meisterte die junge Truppe so beeindruckend, dass sich einige Spieler sogar für die Bezirksligamannschaft empfohlen haben. Als Ziel für die neue Saison hat Trainer Thomas Thomsen einen guten mittlerer Tabellenplatz ausgegeben.
Futsal-Team will ganz oben mitmischen
Mit Sparta Futsal HSC verfügt der Harburger SC zudem über eine Futsalmannschaft, die seit Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse, der Regionalliga, unterwegs ist. Nach anfänglichen personellen Problemen schloss Sparta die Spielzeit 2019/2020 hinter den erstplatzierten Teams der HSV-Panthers und des FC Fortis Hamburg punktgleich mit Eintracht Braunschweig ab.
Damit gehört Sparta zu den vier besten Futsal-Teams in Norddeutschland. Trainer Juval Karanikas will, dass das so bleibt und arbeitet mit seinem Team intensiv an der Fortführung der Sparta-Erfolgsgeschichte. „Wir haben kaum Abgänge, aber einige richtige gute Zugänge. Ich bin sehr optimistisch, dass wir wieder im oberen Drittel mitmischen können“, sagte Karanikas.
Für die Bundesliga fehlen Sponsoren
Ob es nach dieser Saison sogar für den Sprung in die neu zu gründende Futsal-Bundesliga reicht, ist weniger eine sportliche, als vielmehr eine finanzielle Frage. „Wenn wir in Zukunft ernsthaft Bundesliga spielen wollen, benötigen wir Sponsoren, die langfristig zur Verfügung stehen und bereit sind, mittelgroße Summen zu investieren“, sagte Vorstandsmitglied Thomas Thomsen. „Gibt es sie nicht, wird es mit Bundesliga-Futsal in Harburg schwierig.“