Harburg. Betreiber der Kult-Currywurstbude muss Tribüne aus Paletten abbauen. Bezirksamt verweigert Genehmigung. Welche Lösung nun gefunden wurde.
Es ist eine liebgewonnene Tradition, hinter der Bruzzelhütte an der Bremer Straße die Spiele der Fußball-Nationalmannschaft bei großen Turnieren zu feiern. Dafür bauen Mister-Bruzzelhütte Stefan Labann und sein Currywurst-Team seit vielen Jahren zu jeder WM oder EM eine Tribüne aus Holzpaletten auf. „Auf den 1600 verbauten Paletten finden bis zu 500 Gäste einen Platz. Dabei kommt echtes Stadionfeeling auf“, erklärt Labann.
„In diesem Jahr stand die Tribüne bereits, ein Architekt hatte extra wie vom Bauamt gewünscht eine Skizze angefertigt und trotzdem mussten wir kurzfristig alles zurückbauen“, mokiert sich der umtriebige Currybruzzler, bleibt dabei aber auch selbstkritisch, „vielleicht hätten wir die Pläne einfach früher einreichen müssen, aber es war schwer einen Architekten für die technische Zeichnung zu finden.“
Eine Übersicht der Public Viewings zur Euro 2024 in Harburg und Umgebung finden Sie hier.
Bezirksamt Harburg tut alles um das Fußballevent als beliebte Veranstaltung zu ermöglichen
Das private Public Viewing des Deutschlandspiels bleibt dabei die einzige Veranstaltung auf öffentlichem Grund. „Es ist nur der Antrag der Bruzzelhütte für eine Sondernutzung im Rahmen der EM bei uns eingegangen, wir prüfen diesen zurzeit sehr wohlwollend“, sagte Bezirksamtssprecherin Sandra Stolle auf Abendblatt-Nachfrage. In der Social Media-Welt kam schnell Kritik auf. Fans der Bruzzelhütte beschwerten sich über Behördenwillkür und mangelnde Flexibilität der Behörden.
„Der Antragsteller habe den Antrag, der auch baulichen Elemente beinhaltet, einfach zu spät eingereicht. Eine Genehmigung konnte daher inklusive der Bauprüfung nicht mehr bis zum Eröffnungsspiel erfolgen“, so Stolle, die versichert, das Bezirksamt tue alles um das Fußballevent als beliebte Veranstaltung zu ermöglichen. Eine Duldung hätte dennoch nicht einfach ausgesprochen werden können, es geht hier um die Sicherheit des Veranstalters und seiner Gäste.
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Man sei im Austausch mit dem Veranstalter und versuche die Veranstaltung mit Stuhlreihen bis heute Abend zu erlauben. „Wir haben ein großes Interesse an der einzigartigen Veranstaltung in unserem Bezirk und möchten den Menschen ein Public Viewing im Freien ermöglichen und werden schnell entscheiden“, verspricht die Bezirksamtssprecherin. Die Anträge wurden nach Abendblatt-Informationen am Vormittag eingereicht, am Nachmittag soll dann eine Entscheidung fallen. Jetzt liegt der Ball wieder im Feld der Bruzzelhütte.
Für die Veranstaltung hat Budenbetreiber 80 Sitzplätze und 30 Stehplätze angemeldet
„Wir sind ziemlich erschöpft und haben gemeinsam mit vielen Gästen bis in die Nacht die Aufbauten zurückgebaut. Das wäre schon einmal erledigt“, so Stefan Labann am Vormittag. Technik samt Großbildleinwand werden bereits installiert. „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Genehmigung bekommen und bis 20 Uhr fertig werden“, freut sich Labann auf die Heim-Europameisterschaft und das Fußballfest in Harburg. Für die Veranstaltung habe er nun 80 Sitzplätze und 30 Stehplätze angemeldet. „Wenn die Genehmigung da ist, dann wird es heute Abend Fußbal in unserer Fan-Arena geben“, verspricht Fußballfan Labann.