Harburg. Festivals, Konzerte, Kunst, Tanz und gelebte Geschichte: Südlich der Elbe lässt sich von Freitag bis Sonntag viel erleben. Unsere Tipps.
Die Autobahn? Eine gesperrt, die andere voll. Die Elbbrücken? Stau! Die Hamburger Innenstadt? Sowieso! Die S-Bahn? Fährt an diesem Wochenende gar nicht. Wer in Harburg wohnt und keine Lust auf Stau und Busersatz hat, sollte Sonnabend und Sonntag nicht nach Hamburg fahren.
Das soll einem schönen Wochenende aber keinen Abbruch tun: Der Süden hat trotz gesperrter A7 genug zu bieten, auch und gerade, weil hier viele Veranstalter ihre Events noch schnell vor der EM und Sommerferien durchziehen wollen. Von Bauernschau bis Ballettabend, von Altstadtfest bis Open-Air-Festival: Zwischen Bostelbek und Buchholz passt jede Menge Spaß! Hier ein paar Tipps:
Für robustes Partyvolk: Open Air Festival „ContraZt tönt“ kostenlos in Bostelbek
Bis Corona kam, fand auf dem Partygelände der „Tipsy Apes“ am Radeland einige Sommer lang das Harburger Musik-und-Kunstfestival „Keine Knete, trotzdem Fete“ Unterschlupf und großen Anklang. Dessen Organisatoren hatten nach Corona die Lust verloren. Etwas kleiner und bescheidener füllt seit 2023 der Heimfelder Kulturverein „ContraZt“ die Lücke und veranstaltet ein kleines, feines und eintrittsfreies Open Air Festival, bei dem sich Fans von Punk, Ska und schrägen Liedern pudelwohl fühlen.
Start ist am Freitag um 18 Uhr mit der Band Fuxx. Highlight des Abends wird die Power-Ska-Truppe Braszta, gegen 22 Uhr sein. Am Sonnabend startet das Festival um 15 Uhr mit Kinderprogramm und wird dann langsam immer erwachsener. Ein Höhepunkt wird der Auftritt des senegalesisch-deutschen Weltmusikers Kekso am frühen Abend sein, ein anderer das Konzert der Punkband Arrested Denial gegen 22 Uhr.
Buntes Programm in Buxtehude: Das Altstadtfest
Ebenfalls am Freitag startet das Altstadtfest in Buxtehude. Drei Bühnen hat der Altstadtverein zwischen die Gastro-Stände und Fahrgeschäfte gestellt und bespielt sie publikumswirksam. Ein Publikumsmagnet am Freitag wird sicherlich die Tribute-Band True Collins sein, die um 20.30 Uhr auf dem Petri-Platz Phil Collins als Solo-Künstler und Genesis-Mitglied huldigt.
Wer es etwas roher mag, geht zur Ewer-Bühne. Dort heizt ab 20.15 Uhr das Rockabilly-Trio Mikel Onetwo ein.
Absolutes Highlight am Sonnabend ist der späte Auftritt der Ska-Band Skaramanga um 23.30 Uhr auf der Wehdenhof-Bühne. Zwischen diesen Konzerten lädt die Altstadt zum Bummeln ein oder zwei Dutzend weitere Künstler zum Stehenbleiben. Dabei aber das Tanzen nicht vergessen!
Für Freunde der gehobenen Tanzkunst: Die 19. Tanzwerkstatt in der Buchholzer Empore
In der Tanzwerkstatt in der Buchholzer Empore zeigen sowohl die kleinen als auch die großen Schülerinnen und Schüler des „Tanzwerks“, einer Schule für Ballett und Bewegung in Dierstorf, woran sie im vergangenen Jahr gearbeitet haben. Sie verleihen ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement in vielen verschiedenen Genres Ausdruck und bieten dem Publikum so eine vielfältige Veranstaltung.
Das tun sie gleich zweimal: Zum einen in einer Abendvorstellung am Sonnabend um 19 Uhr, zum anderen in einer Nachmittagsshow am Sonntag um 15 Uhr. Der Eintritt beträgt je nach Platz 18 oder 21 Euro.
Wie lebte es sich früher? Darsteller zeigen es am Kiekeberg
Im Freilichtmuseum am Kiekeberg wird die Vergangenheit lebendig. Im Pringens Hof und seinen Nebengebäuden können Besucher hautnah miterleben, wie das Leben auf einem Bauernhof der Lüneburger Heide im Jahr 1804 ausgesehen haben könnte. Im Fischerhaus wird das Leben im Jahr 1904 nachgestellt. Und in der Nissenhütte findet einfach nur der Alltag der Nachkriegszeit statt.
Ebenso geschichtsbegeisterte wie geschulte Laiendarsteller schlüpfen in die Rollen und Klamotten von Menschen, die einst die Museumsgebäude bewohnten und machen so den Alltag von einst heute wieder anschaulich. Und zwar am Sonnabend und Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr im Freilichtmuseum Kiekeberg. Eintritt: 11 Euro, für alle unter 18 kostenlos.
SuedArt: Zwei Ausstellungseröffnungen an diesem Wochenende
Das einmonatige Festival der Bildenden Künste in Harburg und den angrenzenden Landkreisen macht an diesem Wochenende keine Pause: Zwei Ausstellungseröffnungen sollen die Betrachter vor die Bilder locken. Am Freitag um 18.30 Uhr ist im Kulturhaus Süderelbe am Neugrabener Bahnhof die Vernissage der Ausstellung „Iryna Kogan – Vilnius“.
Die Ukrainerin Iryna Kogan lebt seit 2007 in Deutschland und führt mit der Ausstellung durch Vilnius, die Hauptstadt Litauens, von der sie fasziniert ist. Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. Juni. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr, Eintritt frei.
Am Sonnabend um 16 Uhr wird auf Schloss Agathenburg: die Schau „Bosse, Gericke, Haake, Hübbe, Jankowski – Luftschlösser“, mit einer Kuratorinnenführung durch Claudia Rasztar bei freiem Eintritt ins gesamte Schloss eröffnet. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Juni zu sehen.
Eins, zwei, Rock‘n‘Roll: Auch in den Harburger Clubs ist was los
Die Harburger Clubs veranstalten an diesem Wochenende ebenfalls Konzerte. Der Irish Pub „Old Dubliner“ in der Lämmertwiete gleich zwei: Am Freitag ab 21.30 spielt „Rico Bowen & In Case of Blues“. Und am Sonnabend, auch um 21.30 Uhr, Steve Casey mit irischem Folk Rock. Eintritt frei, Spende für Musiker: Ehrensache.
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In Marias Ballroom in der Lasallestraße gibt es am Sonnabend geballte Hardrock-Power. Cougar‘s Dream lassen die Bühne beben, nachdem Sticks on the Wall als Vorband schon einmal das Publikum gelockert haben. Einlass 20 Uhr, Erste Töne ca. 20.30 Uhr, Eintritt 18 Euro.
Im „Klimperkasten“ in Stelle lässt Mars Wilde seine raue Stimme ab 21 Uhr ertönen. Eintritt frei.