Harburg. Gemeinsames Bauen liegen im Trend – auch südlich der Elbe. Bezirksamt informiert über potenzielle Projekte und bietet Vor-Ort-Termin.
- Baugemeinschaften bringen viele Vorteile mit sich, besonders wenn das Projekt mit einer Idee verbunden ist
- Das können Mehrgenerationenhäuser sein oder auch barrierefreier Wohnraum für Menschen mit Behinderung
- Südlich der Elbe gibt es dafür sogar noch einige Möglichkeiten
Baugemeinschaften werden in den vergangenen Jahren immer populärer. Als Mittelweg zwischen stetig steigender Miete und dem immer teurer werdenden Allein-Bauen erscheint das Baugemeinschaftsmodell vielen als bezahlbare Alternative. Für die meisten Interessenten hat das Modell aber ganz andere Vorzüge: Man erschafft sich nicht nur Wände und Installationen gemeinsam, sondern verwirklicht auch gemeinsame Ideen des Zusammenlebens und kann sich nette Nachbarn aussuchen – das ist jedenfalls die Idealvorstellung.
Im Bezirk Harburg gibt es bislang nur wenige Baugemeinschaften. Das soll sich ändern. Das Bezirksamt lädt Interessierte zum zweiten Harburger Baugemeinschaftstag ein.
Baugemeinschaften in Harburg: Beim Infotag alle offenen Fragen klären
Am 12. April, das ist ein Freitag, können sich Interessierte ab 15 Uhr im Lern- und Kommunikationszentrum der TUHH, Am Schwarzenberg-Campus 3, informieren, austauschen und vielleicht sogar finden. Wer einmal sehen möchte, wie so eine Baugemeinschaft tatsächlich baut, ist vorher schon eingeladen, um 13 Uhr an einer einstündigen Baustellenbegehung in Marmstorf teilzunehmen, wo die Baugemeinschaft „Wohnen hoch drei“ an der Elfenwiese seit einigen Monaten den Traum ihrer Mitglieder von einem Mehrgenerationen-Haus solide Wirklichkeit werden lässt.
„Wohnen hoch drei“ ist ein Beispiel dafür, dass Baugemeinschaften oft einen langen Atem haben müssen. Fast ein Jahrzehnt hat es gedauert, bis die Mitglieder loslegen konnten. Einige sind zwischendurch abgesprungen, andere nachgerückt. An Interessenten mangelte es nicht. Auch, dass dieser zweite Baugemeinschaftstag als direkte Anknüpfung sieben Jahre nach dem ersten Infotag stattfindet, verdeutlicht, dass die Mühlen manchmal langsam mahlen.
Bezirk Harburg: In diesen drei Quartieren gibt es Chancen für Baugemeinschaften
Das Programm des Tages besteht aus einer Reihe von Grußworten und Kurzvorträgen zu Baubetreuung, Potenzialflächen und Unterstützungsnetzwerken sowie einem langen Teil des freien Gedanken- und Informationsaustauschs. Um 19.30 Uhr endet die Veranstaltung.
In drei verschiedenen Baugebieten sieht das Bezirksamt noch Möglichkeiten für Baugemeinschaften und hat Flächen dafür reserviert: Zum einen wird gegenüber dem Asklepios Klinikum Harburg am Eißendorfer Pferdeweg südlich der Haakestraße hinter zwei Eigenheimen nachverdichtet. Auf 1160 Quadratmeter Grundstück könnte eine Baugemeinschaft bis zu 20 Wohneinheiten errichten.
Auch Wilhelmsburg bietet noch Möglichkeiten für Baugemeinschaften
An der Elfenwiese stehen ebenfalls noch einmal Flächen für 20 Baugemeinschafts-Wohneinheiten zur Verfügung. In den Fischbeker Reethen werden gleich fünf Baufelder für Baugemeinschaften vorgehalten. Die IBA, die das gesamte Baugebiet entwickelt, wird diese Flächen im Vortragsblock vorstellen.
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Baugemeinschafts-Interessenten, die zwar im Süden bleiben oder hierherziehen wollen, aber nicht am Bezirk Harburg hängen, haben auch noch die Möglichkeit sich in den vier großen Neubaugebieten von Wilhelmsburg umzusehen. Auch hier ist die IBA der Ansprechpartner.