Harburg/Nenndorf. Helmut Schulte loste Rosengarten-Masters aus. Was der 66-Jährige über Aufstiegschancen, den „Kaiser“ und seine aktuelle Aufgabe sagt.

Er sprach über den FC St. Pauli, seine erste Begegnung mit Franz Beckenbauer, die deutsche Nationalmannschaft und seinen aktuellen Job beim VfB Stuttgart. Helmut Schulte brach auch eine Lanze für den Hallenfußball. „Ich bin ein absoluter Fan. Früher habe ich selbst und mit meinen Mannschaften gern in der Halle gespielt. Mit St. Pauli haben wir das sehr ernst genommen und einmal das DFB-Masters erreicht. Ich hatte den Eindruck, dass Hallenfußball positiven Einfluss auf die Entwicklung der Spieler hat.“

Mit dieser Einstellung war der 66 Jahre alte Fußballlehrer genau richtig in Harburg bei der Auslosung der „Sparkassen Masters Rosengarten“. Zu den Turnieren später mehr. Denn Helmut Schulte präsentierte sich auf Einladung der Sparkasse Harburg-Buxtehude in bester Plauderlaune über das vergangene und aktuelle Geschehen im Fußball-Business.

Franz Beckenbauer zu Helmut Schulte: „Den Job kannst Du auch machen“

Auch an die erste Begegnung mit Franz Beckenbauer bei der Bundesliga-Trainertagung nach dem Aufstieg des FC St. Pauli erinnert sich der Erfolgstrainer. „Meinen Job kannst Du auch machen“, habe der „Kaiser“ 1988, seinerzeit Teamchef der Nationalmannschaft, zum 30 Jahre alten Jungspund aus dem Norden gesagt. Seinerzeit lächelte Schulte verlegen, heute sagt er: „Franz war ein Geschenk für den deutschen Fußball und ein Geschenk für Deutschland.“

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Vorfreude auf die Sparkassen-Masters-Rosengarten (von links): Fabian Butz (FC Rosengarten), Peter Wist (Sparkasse Harburg-Buxtehude), Helmut Schulte, Jörn Stolle (Sparkasse) und Fabian Bartels (FC Rosengarten). © HA | Markus Steinbrück

„Auch bin ich stolzer Single-Besitzer von ‚Gute Freunde kann niemand trennen‘“, erzählte Schulte jetzt in Harburg. Das Beckenbauer-Lied werde immer noch gelegentlich gesungen, wenn er sich mit alten Fußballkameraden aus seiner Heimat, dem Sauerland, treffe.

Seit 2018 arbeitet er für den VfB Stuttgart, betreut die ausgeliehenen Spieler

Nach Stationen bei Dynamo Dresden, Schalke 04, Rapid Wien, Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Union Berlin – um einige zu nennen – ist Helmut Schulte seit 2018 für den VfB Stuttgart tätig. Eine Zeit lang beriet er parallel den Vorstand um Thomas Hitzlsperger.

Sein Hauptjob ist die Betreuung und Unterstützung der vom VfB Stuttgart an andere Vereine ausgeliehenen Spieler, derzeit sind es sieben. Neuerdings ist der 66-Jährige auch für das Scouting potenziell neuer VfB-Spieler in Skandinavien zuständig.

Aufgabe ist Geschenk: Kann Erkenntnisse aus 40 Jahren Fußball weitergeben

Die meisten Aufgaben könne er digital erledigen. Alle zwei bis drei Wochen reist Helmut Schulte für zwei bis drei Tage in die Landeshauptstadt Baden-Württembergs. Schulte, der in seinem Haus in Wellingsbüttel viele Zweitligaspiele guckt, wirkt rundum zufrieden.

„Diese Aufgabe ist auch ein Geschenk für mich. Ich kann Erkenntnisse und andere Dinge aus 40 Jahren Fußball weitergeben“, sagt Helmut Schulte. Die schönste Fußballzeit seien seine Anfangsjahre beim FC St. Pauli gewesen. „Da war alles neu. Das erste Mal hat sich auf der Festplatte eingeritzt.“

„Timo Schultz geht ein bisschen unter, auch er hat sehr gute Arbeit geleistet“

Und wie bewertet der Ex-Trainer, der in drei Perioden beim FC St. Pauli unter Vertrag stand, die aktuelle sportlichen Situation bei seinem ersten Profiverein? „Fabian Hürzeler macht das toll und wird bald Bundesligatrainer sein“, sagte Helmut Schulte.

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Helmut Schulte (ehemals FC St. Pauli) zeigt das Los mit dem Vereinsnamen des TV Meckelfeld. © HA | Markus Steinbrück

„Timo Schultz geht ein bisschen unter, auch er hat sehr gute Arbeit geleistet. In Köln hat er jetzt einen schwierigen Job, da braucht er auch Glück.“ Für die kommende Woche startende Rückrunde in der 2. Bundesliga erwartet Schulte weiter konstant starke Leistungen des FC St. Pauli.

Ganz leise Kritik: Eine echte Neun, einen 20-Tore-Stürmer, hat St. Pauli nicht

„Sie haben einen sehr ausgewogenen und ausgeglichenen Kader. Damit können sie gegen jeden Gegner bestehen.“ Und weiter: „Wenn man überhaupt eine kleine Delle finden will, dann ist es die fehlende Nummer neun. Einen 20-Tore-Stürmer hat St. Pauli nicht.“ Was ein solcher Mann bewirken könne, habe man im Derby gegen den HSV (2:2) in Person von Robert Glatzel gesehen.

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„Ich gehe davon aus, dass mindestens ein Hamburger Verein in die 1. Bundesliga aufsteigt, am besten beide!“ Angesprochen auf die Erfolgsaussichten der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im eigenen Land äußerte sich Schulte weniger optimistisch: „Ich freue mich, wenn die Gruppenphase überstehen.“

„Sparkassen Masters Rosengarten“: Vier Turniere vom 19. bis 21. Januar in Nenndorf

Bei den „Sparkassen Masters Rosengarten“ werden unter der ehrenamtlichen Regie des FC Rosengarten von Freitag bis Sonntag, 19. bis 21. Januar, insgesamt vier Turniere in der Rosengarten-Sporthalle in Nenndorf, Emsener Straße, ausgetragen. Für den 2012 gegründeten, reinen Fußball-Club und seine 460 Mitglieder ist es die fünfte Turnierauflage in sieben Jahren.

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Peter Wist (Sparkasse Harburg-Buxtehude), Fabian Butz (FC Rosengarten) und Helmut Schulte (ehemals FC St. Pauli/von links). © HA | Markus Steinbrück

„Diesmal setzen wir auf befreundete Vereine aus dem Umfeld“, sagte Herrenobmann Fabian Bartels. Das Teilnehmerfeld bilden fast ausschließlich Clubs aus dem Landkreis Harburg und Bezirk Hamburg-Harburg.

Große Namen bei den Juniorinnen: HSV, Hannover, Wolfsburg und Holstein Kiel

Namhafter geht es beim gemeinsamen Turnier der B- und C-Juniorinnen am Sonntag zu. Hierfür haben unter anderem der Hamburger SV, VfL Wolfsburg, Hannover 96 und Holstein Kiel gemeldet. Gespielt wird klassischer Fußball (nicht Futsal) mit Rundumbande und großen Fünf-Meter-Hallentoren.

Freitag, 19. Januar, 19.30 Uhr bis Mitternacht, Alte Herren: Gruppe A: FTSV Altenwerder, Harburger TB, TV Jahn Schneverdingen, FC Rosengarten, TSV Buchholz 08; Gruppe B: SG Salzhausen-Garlstorf, TSV Eintracht Hittfeld, SG Estetal, FC Jesteburg-Bendestorf, TV Meckelfeld

Sonnabend 20. Januar, 9 bis 13 Uhr, Zweite Herren. Anschließend von 14 bis 20 Uhr, Erste Herren: Gruppe A: Buchholzer FC, SG Estetal, TSV Winsen, SG Scharmbeck-Pattensen, FTSV Altenwerder; Gruppe B: TV Meckelfeld, FC Jesteburg-Bendestorf, FC Rosengarten, VfL Maschen, TuS Nenndorf

Sonntag, 21. Januar, 10.30 bis 16.15 Uhr, B- und C-Juniorinnen