Harburg. Gewalt und gefühlte Angst: Bezirksversammlung debattiert am Dienstag über Problemfelder und berät über Möglichkeiten der Prävention.

Kann man in Harburg noch unbehelligt über die Straße gehen? Die aktuellen Schlagzeilen – Tumulte, Schüsse und Glücksspielrazzien – lassen das Gegenteil vermuten. Die CDU will dem in der heutigen Sitzung der Bezirksversammlung auf den Grund gehen.

In einer „aktuellen Stunde“ haben die Christdemokraten das Thema „Sicherheit in Harburg“ angemeldet. Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Rainer Bliefernicht wird dazu eine Rede halten, die Vertreter anderer Parteien haben Gelegenheit, zu reagieren.

Thema: Ausschreitungen in Harburg zur Halloween-Nacht und eine Woche davor

„Zunächst geht es um eine Bestandsaufnahme der Sicherheitslage in Harburg“, sagt Bliefernicht. „Wie sind die Zahlen bei Einbruch, Raub, Mord oder Vergewaltigung und wie haben sie sich entwickelt? Fakten helfen da mehr, als Vermutungen.“

Danach geht es um ein sehr aktuelles Sicherheitsthema: die Ausschreitungen von Jugendlichen und Jungerwachsenen in der Harburger City zur Halloween-Nacht und eine Woche davor. „Da müssen wir uns überlegen: Was sind das für Leute und woher kommt ihr Verhalten? Wie kann man sie davon abbringen?“, sagt Bliefernicht. „Dabei kommt man schnell zu dem Schluss, dass es hauptsächlich junge Männer sind, die zu viel Energie und wahrscheinlich zu wenig Erfolgserlebnisse haben. Da unterscheiden sich die Harburger Halloween-Krawalle wenig von Hooligans beim Fußball. Natürlich geht das nicht und muss sanktioniert werden. Aber man muss auch Alternativen anbieten!“

Harburger CDU will Retter und Feuerwehr besser schützen

Flankiert wird die aktuelle Stunde von zwei Dringlichkeitsanträgen der CDU, die von Halloween bereits auf Silvester blicken, wo bereits die nächsten Auseinandersetzungen mit der entsprechenden Klientel erwartet werden: Zum einen verlangt die CDU einen besseren Schutz für Feuerwehr und Rettungskräfte in der Silvesternacht, zum anderen fordert sie, dass der HVV seinen Verkehr in Harburg nicht wie im vergangenen Jahr aussetzt, wenn es zu Krawallen kommt, sondern alternative Streckenführungen plant.

Dazu passend gibt es einen gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen, FDP und CDU, der sich mit der Pro-Palästina-Demonstration einige Tage vor Halloween befasst. Dort waren neben allgemeinen Unmutsäußerungen über die israelische Politik und ihre Kriegsführung auch explizit antisemitische Äußerungen gefallen. Letztere verurteilen die Politiker und fordern Maßnahmen gegen Antisemitismus.

Die Sitzung der Bezirksversammlung im Harburger Rathaus beginnt um 17.30 Uhr, sofern das Rathaus geöffnet ist. Die Mitarbeiter der Bezirksämter sind zum Warnstreik aufgerufen.