Harburg. Harburg: Nach Doppelknoten-Baubeginn im Juli werden Ersatz-Stopps im September fertig, Radwege werden noch mal neu geplant
Mitte Juli begann das große Baustellenabenteuer in der Harburger Innenstadt. Die Hannoversche Straße wird seitdem vor dem Bahnhof saniert und ist deshalb Einbahnstraße in Richtung ZOB. Autos in Richtung Wilstorf können die Baustelle auf der B75 oder der Wilstorfer Straße umfahren, Die Busse nur auf der Wilstorfer Straße. Am ZOB halten sie nicht mehr. Besonders verwirrend war dies zu Anfang für Fahrgäste, die mit der S-Bahn am Bahnhof angekommen waren und mit dem Bus weiterfahren wollten. Ersatzhaltestellen gab es zunächst keine. Jetzt teilt die Hamburger Hochbahn AG (HHA) mit, dass mit dem Bau der Ersatzhaltestellen zumindest begonnen wird.
„In Kürze werden neue Haltestellen den Umstieg der Fahrgäste der Buslinien 14, 141, 143, 146, 241 und 443 erleichtern“, sagt HHA-Pressereferentin Saskia Huhsfeldt. Die beiden Ersatzhaltestellen in der Wilstorfer Straße, Höhe Moorstraße, werden Mitte September fertig sein“
Ersatzhaltestellen werden sich in der Wilstorfer Straße befinden
Die Ersatzhaltestellen werden sich in der Wilstorfer Straße befinden, zum einen dort, wo jetzt noch die Rechtsabbiegespur ins Parkhaus des Harburg-Quarree liegt, zum anderen zwischen der Parkhauseinfahrt und der Kalischerstraße. Interessant dabei: Während Bauabläufe und Ersatzhaltestellenplanung mit dem Phoenix-Center abgestimmt wurden, wurden die direkten Anlieger der Ersatzhaltestellen, zwei Supermärkte, ein Pizzadienst, ein Imbiss und ein Kiosk, erst spät informiert.
Die Haltestelle Moorstraße in Richtung Bahnhof wurde auch für die Busse, die von der Sperrung der Hannoverschen Straße nicht betroffen sind, aufgehoben: Der Grund: ihre Lage. Der Baustellen-Ausweichverkehr durch die Moorstraße ist so stark dass die Abbiegespur in Richtung Wilstorfer Straße verlängert werden musste. Die Haltestelle wird deshalb vorübergehend um einige Meter versetzt, damit es zwischen Abbiegespur und Bussen nicht zu eng wird.
Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver (CDU) kritisiert die Kommunikation
„In der kommenden Woche beginnen die Bauarbeiten für die Haltestelle Moorstraße, die Anfang September den Fahrgästen zur Verfügung stehen wird.“, sagt Huhsfeldt.
Die Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver (CDU) kritisiert die Kommunikationspolitik der HHA: „Die Verlegung zahlreicher Bushaltestellen führt schon jetzt zu großem Unmut bei vielen Fahrgästen des ÖPNV.“, sagt sie. „Wenn Ende des Jahres alle Buslinien, die die Busanlage Harburg anfahren, umgeleitet
werden müssen, ist das Chaos vorprogrammiert. Der Grund ist die mangelhafte Informationspolitik. Bislang sind die Ersatzbushaltestellen schlecht ausgeschildert und die Durchsagen in den Bussen sind unzureichend. Das muss sich ändern. Was fehlt ist ein jederzeit aktuelles Internetportal mit Informationen zu allen Verkehrseinschränkungen, Umleitungen und Ersatzbushaltestellen.“
Radwegeführung ändert sich gegenüber der ursprünglichen Planung
Stöver bezieht sich dabei auf die Antwort auf eine Anfrage, die sie an den Senat gestellt hatte, was die weitere Planung der „Doppelknoten“-Baustelle angeht. Parallel hatte die Bezirks-SPD eine ähnliche Anfrage gestellt. Dabei kam heraus, dass die drei Haupt-Bauphasen, die auf die jetzige, erste, folgen, derzeit neu geplant werden. Die Radwegeführung ändert sich gegenüber der ursprünglichen Planung. Statt einem Mittelradweg, der die Kreuzung in einer flotten Kurve parallel zwischen den Fahrspuren überwinden würde, sollen Radfahrer nun außen herum fahren und dabei dreimal an Ampeln stehen. „Seit 2020 wollen wir auf diese Radwege in Mittellage verzichten“, sagt Rika Bootz von der Pressestelle der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, „deshalb ist auch diese alte Planung jetzt überarbeitet worden.“
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Fest steht, dass ab Mitte Dezember der ZOB für gut zwei Jahre vollständig gesperrt wird. Dann ist auch für die Gegenrichtung eine Ersatzhaltestelle geplant: Westlich des Phoenix-Center, in der Wilstorfer Straße. Der kürzeste Weg zur Bahn würde dann durch das Center führen.