Hamburg. Großfamilien gingen im Bezirk Harburg aufeinander los, Frauen prügelten sich und drohten mit Gabeln. Chaos auf den Straßen.
Am Montagabend kam es am Gottschalkring im Stadtteil Eißendorf (Bezirk Harburg) zu gleich mehreren Polizeieinsätzen. Eine Sperrmüllaktion der Wohnungsbaugenossenschaft Eisenbahnbauverein (EBV) lief offensichtlich völlig aus dem Ruder.
Zunächst gingen Sperrmüllsuchende gegen 20.30 Uhr ein Mitglied des Kleingartenvereins Reiherhoop an. Der Mann hatte sich beschwert, dass der Sperrmüll auf dem Vereinsparkplatz abgelagert wurde.
Rund eine Stunde später um 21.20 Uhr musste dann ein Großaufgebot der Polizei mit sieben Streifenwagen und zivilen Kräften anrücken, um zwei Großfamilien zu trennen. Ein Hundeführer stand in Bereitstellung.
Familien behaupteten, Metallschrott zuerst für sich in Beschlag genommen zu haben
Sie waren offensichtlich wegen des Sperrmülls in Streit geraten. Jede Gruppe behauptete, den Metallschrott zuerst für sich in Beschlag genommen zu haben. Zwei Frauen sollen sich nach Aussagen von Augenzeugen auf der Straße regelrecht geschlagen haben.
Laut Polizei sei es zu einer Bedrohung mit einer Gabel gekommen, ein Anrufer meldete ein Messer. Es wurden mehrere Strafanzeigen gefertigt. Da auch die mehr als ein Dutzend eingesetzten Beamten nicht ausreichten, um die Lage endgültig zu beruhigen, wurden gegen alle anwesenden Personen Platzverweise ausgesprochen. Danach entfernten sich die Personengruppen.
Schrottsammler hinterlassen ein regelrechtes Chaos in den Straßen
Die Sperrmüllaktion für Genossenschaftsmitglieder sorgt immer wieder Probleme. Viele Schrottsammler hinterlassen ein regelrechtes Chaos in den Straßen, berichten mehrere Anwohner aus verschiedenen Siedlungen der Genossenschaft übereinstimmend, es würden Feuerwehrzufahrten zugestellt, und immer wieder komme es in den Wohnstraße bis in die Nacht zu lautstarken Gesprächen und Streitigkeiten.
„Einige Menschen, die gar nicht in der Straße wohnen, liefern mit Transportern ihren Sperrmüll bei uns ab und sind dabei sehr aggressiv“, sagt ein Genossenschaftsmitglied aus Wilstorf. Er habe die Kennzeichen der Entsorgungsfahrzeuge am Reeseberg fotografieren wollen und sei sofort körperlich angegangen worden.
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Beim EBV seien die Beschwerden noch nicht angekommen, zeigte man sich bereits in der vergangenen Woche von den Schilderungen überrascht. Man gehe dem aber nach, versprach Joachim Bode vom Vorstand der Baugenossenschaft.