Harburg. Elternlotsen und Nachbarschaftsmütter des DRK kümmern sich in Harburg um Zugewanderte. 22 Zertifikate übergeben
Zur Seite stehen, begleiten, unterstützen – und das in 15 unterschiedlichen Sprachen: Die DRK-Elternlotsen und DRK-Nachbarschaftsmütter helfen neu zugewanderten Familien aus den Stadtteilen Wilstorf, Langenbek, Rönneburg, Sinstorf, Neuwiedenthal und Neugraben-Fischbek beim Start in den Alltag (wir berichteten).
22 Aktive haben jetzt von Petra Lotzkat, Staatsrätin der Sozialbehörde, und Dr. Anke Jobmann, Dezernentin des Bezirksamtes Harburg, ihre Schulungszertifikate im JoLa Kulturhaus Süderelbe erhalten und beginnen ihre ehrenamtliche Tätigkeit nach den Sommerferien.
Harburger DRK-Freiwillige kommen aus zehn verschiedenen Herkunftsländern
Was brauche ich für einen Kita-Gutschein? Wie mache ich einen Termin im Job-Center? Welche Beratungsstellen gibt es? Die DRK-Elternlotsen und DRK-Nachbarschaftsmütter wissen, wie es ist, neu in Deutschland zu sein. Sie kommen aus zehn verschiedenen Herkunftsländern und bringen bei der Hilfe für zugewanderte Familien ihre eigenen Erfahrungen ein.
Für Staatsrätin Petra Lotzkat sind diese Aktiven „ein Beispiel für gelebte Integration“, erklärte sie bei der Verleihung der Schulungszertifikate. Sie hob besonders die vielen Sprachen hervor, die in der neuen Gruppevertreten sind: „15 verschiedene Sprachen: Die Kompetenz ist beeindruckend und ein Schatz für diese Stadt, auf den wir nicht verzichten wollen.“
Fünfwöchige Schulung beim DRK Harburg absolviert
Anke Jobmann wies auf die Brückenfunktion der Aktiven hin: „Das Wichtigste ist, dass die neuzugezogenen Menschen von den vielen Angeboten im Quartier schnell erreicht werden. Die Begleitung der Lotsen und Nachbarschaftsmütter ist dabei enorm hilfreich und nicht mehr wegzudenken“, betonte sie.
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Für ihre Zertifikate hatten die neuen Elternlotsen und Nachbarschaftsmütter eine fünfwöchige Schulung beim DRK Harburg absolviert. Helene Henke, Leitung DRK-Nachbarschaftsmütter: „Die neue Gruppe ist sehr engagiert und interessiert. Sie hat viele unterschiedliche Erfahrungen aus ihren Kulturen in die Schulung eingebracht.“ Die 22 Neuen verstärken die 47-köpfige Gruppe, die bereits im Quartier unterwegs ist. Die 24 Elternlotsenprojekte in Hamburg sind nach Stadtteilen aufgeteilt.
In Trägerschaft des DRK-Harburg gibt es seit 2014 die Nachbarschaftsmütter Neuwiedenthal, seit 2019 die Elternlotsen Neugraben-Fischbek und seit 2021 die Elternlotsen Harburg-Süd. Für ihren Einsatz erhalten die Lotsen eine Aufwandsentschädigung nach Stunden sowie ein Diensthandy. HA