Rönneburg. Weg zum Bodendenkmal ist seit Jahren marode und seit 2018 gesperrt. Bezirkspolitiker starten einen neuen Anlauf.

Die Rönneburger warten schon lange darauf, wieder sicher auf ihren historischen Burgberg gelangen zu können. Die beiden Treppen, die hinaufführen, sind bereits seit mehreren Jahren marode, verrottet und erodiert.

Das ehemalige Gartenbauamt – heutiger Name: „Abteilung Stadtgrün im Fachamt Management des öffentlichen Raums“ – hat den Ernst der Situation erkannt und 2018 die Treppen gesperrt. Das Bezirksamt Harburg möchte die Treppen sanieren, plant dies bislang allerdings nicht. Das Geld dafür fehlt.

Es fehlte nicht nur Geld sondern Leute, die es auftreiben

Mehr noch: Es fehlt sogar jemand, der Geld auftreiben könnte. So stand es schon 2018 in der Stellungnahme der Abteilung Stadtgrün zu einem Beschluss der Bezirksversammlung, der die Treppensanierung forderte. Im Frühjahr 2021 war deshalb immer noch nichts geschehen. Allerdings war der Burgberg mittlerweile zum Bodendenkmal erklärt worden. Die Bezirksversammlung erneuerte ihren Beschluss. Am Mittwoch steht die Sanierung des Burgbergs auf der Tagesordnung des Regionalausschusses Harburg. Die Abgeordneten wollen mit den Amtsverantwortlichen diskutieren, wie es am Burgberg weitergehen kann.

Das Dilemma des Bezirksamtes war stets, dass der eigentliche Bezirks-Etat zum Erhalt der öffentlichen Grünanlagen massiv unterfinanziert war. „Die Rahmenzuweisung deckt aufgrund der geringen Zuwendung pro Quadratmeter den eigentlichen Bedarf weder bei Kinderspielplätzen noch Grünanlagen auskömmlich ab“, hieß es 2018.

Hamburger Umweltbehörde legt die Budgets fest

Eigenmächtig diesen Etat zu erhöhen, steht dem Bezirksamt nicht zu. Er wird von der Hamburger Umweltbehörde festgelegt. Größere Maßnahmen, wie die Sanierung einer Treppenanlage, kann der Bezirk nur umsetzen, wenn sie aus anderen Etats, beispielsweise der Stadtteilförderung oder Sondermittel der Fachbehörde, querfinanziert werden. „Diese Möglichkeit wurde in der Vergangenheit auch erfolgreich wahrgenommen im Rahmen des „Naturcent“ oder RISE“, schreibt das Bezirksamt.

Allerdings kann dieses Geld nicht einfach formlos beantragt werden. Um die Anträge fachlich qualifiziert stellen zu können, müssen sie von Fachleuten verfasst sein. In der Abteilung Stadtgrün gab es nach Auskunft des Amtes aber über Jahre nur eine Ingenieursstelle. Deren Inhaberin hat viele Aufgaben und nicht unbedingt die Kapazitäten, allzu viele Fach-Konzepte für Sondermittelanträge zu erarbeiten. Abhilfe sollte eine weitere Ingenieursstelle schaffen.

„Das Thema Burgberg wurde vom Bezirksamt auf die Tagesordnung gesetzt“, sagt das Rönneburger Regionalausschussmitglied Martin Hoschützky (CDU). „Vielleicht hat die Verwaltung ja Neuigkeiten zu verkünden.“