Sie nennen sich selbst “Das Gewissen in der Politik“. Die Bibeltreuen Christen (PBC) haben es sich zur Aufgabe gemacht, christliche Werte zurück in die Politik und die Gesellschaft zu bringen.
In Hamburg kämpfen Landesvorsitzender Volker Hanl und Landesschatzmeister Dieter Pfannkuche für dieses Ziel - und mit ihnen etwa 90 Mitglieder in Hamburg. Bundesweit sind es 5000. Alles Christen. Denn das ist Grundvoraussetzung, um Mitglied werden zu dürfen. Die Partei nimmt nicht jeden auf.
Ähnlich verschlosssen ist ihr Verhältnis zu anderen Religionen. So lehnen die Bibeltreuen Christen einen Staatsvertrag mit der muslimischen Gemeinde rigoros ab. "Wir sind eine christliche Gesellschaft in Deutschland, und das soll auch in Zukunft so bleiben", sagt Volker Hanl. "Wir wollen nicht, dass das Christentum langsam vom Islam unterwandert wird", ergänzt Pfannkuche. Es solle aber kein falscher Eindruck entstehen. "Wir sind für die Integration von Zuwanderern", so Hanl. Die sollen aber "die Sprache beherrschen". Dann könne man sich besser verständigen, und so "gibt es weniger Probleme".
Abschaffen will die PBC nicht nur den Paragrafen 218, der eine Abtreibung bis zur zwölften Schwangerschaftswoche legalisiert, sondern auch die Studiengebühren für Hamburger Studenten.
In den Wahlkampf startet die PBC mit etwa 30 Plakaten in der Innenstadt. "Ohne Gott geht alles kaputt. Jesus macht alles neu", steht da zum Beispiel. Auf einem anderen Plakat wird eine Bibelstelle zum Wahlkampfslogan umfunktioniert: "Gerechtigkeit erhöht ein Volk, Sünde ist der Leute Verderben."
Wer sie wählen soll, wissen Hanl und Pfannkuche auch schon ganz genau. "Wir wünschen uns Unterstützung vor allem von Christen." Ob das reicht? Hanl rechnet sich gute Chancen aus. "Wenn Gott will, dass wir in die Bürgerschaft kommen, wird das passieren", sagt er. Mal sehen, ob die Wähler das auch so sehen.